IHRE MEINUNG

Zur Berichterstattung über das mögliche neue Einkaufszentrum in Trier:

Einmal abgesehen von der eigenwilligen Informationspolitik des Oberbürgermeisters und seinem Verständnis von Transparenz und Demokratie im Umgang mit dem Stadtrat kann man die Entscheidungsträger in Trier nur davor warnen, sich frühzeitig und einseitig an einen Investor zu binden. Ein Investor, von dem nicht bekannt ist, seit wann er mit dem Standort Trier plant. Ein Investor, der womöglich bereits Grundstücke gekauft hat und der die Projektentwicklung für die Europahalle machen soll. Man gibt mit einer solchen frühen Bindung die Möglichkeiten eigenständiger Stadtentwicklung aus der Hand und muss sich dann nicht wundern, wenn so ein abschreckendes Beispiel wie der Zentralplatz in Koblenz dabei herauskommt: ein auf Rendite getrimmter gesichtsloser Konsumtempel im Herzen der Stadt. Man sollte sich bewusst sein, dass es einem Investor nicht um eine architektonisch wertvolle Stadtentwicklung von Trier geht, sondern einzig um die Erzielung von Gewinn. Wenn Simeon-, Brot- und Fleischstraße durch Kaufkraftverlust erst einmal so verödet oder mit Billigläden übersät sind wie in anderen deutschen Städten, wird man merken, was man Trier und seinem Einzelhandel angetan hat. Die Stadt Trier sollte ihre Stadtentwicklung in eigenen Händen behalten und in kleinen Schritten die Weiterentwicklung der Stadtquartiere planen und umsetzen. Man kann den Beteiligten und Entscheidungsträgern bei diesem Vorhaben nur raten: Seid wachsam! Die Bewohner der Stadt Regensburg haben es vorgemacht und ein Center verhindert. Die Bewohner Kaiserslauterns kämpfen noch. Helmut Eckert, Simmern

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