IHRE MEINUNG

Zur Berichterstattung über die einstweilige Verlagerung der Egbert-Grundschule ins Gebäude der ehemaligen Grundschule Kürenz:

Als Kind haben wir oft über die Streiche aus Schilda gelacht, nicht ahnend, dass so etwas in Trier Wirklichkeit werden könnte. Die komplette Schließung der Grundschule Kürenz ist für mich ein Schildbürgerstreich par excellence. Nicht nur, dass die Kürenzer Kinder in ihrem derzeitigen Klassenverband und mit ihren Lehrern allmorgendlich per Bus in den benachbarten Stadtteil Trier-Nord gebracht werden, also zusätzlich zu den Kosten des Schulbetriebes auch solche für den Bustransfer anfallen. Darüber hinaus werden jetzt auch noch die Kinder der Egbert-Schule nach Kürenz gebracht. Nur weil das Spiel "Bäumchen, Bäumchen wechsel dich" bei Kleinkindern beliebt ist, muss es doch nicht von Amts wegen organisiert werden. Vielleicht war ja bei der Erstellung des neuen Schulentwicklungskonzeptes, dem die Grundschule Kürenz zum Opfer fiel, der Schimmelbefall in der Egbert-Schule wirklich noch nicht bekannt. Dass diese Schule einen Sanierungsstau in Millionenhöhe aufweist, war allerdings hinreichend bekannt. Die Frage, warum die Kürenzer Schule, die in einem baulich guten Zustand ist, geschlossen und gleichzeitig die marode Egbert-Schule für viele Millionen saniert wird, entbehrt jeder Logik. Dies lässt sich nur damit erklären, dass den Kürenzern in der Verwaltung und im Stadtrat die Lobby fehlte, den Standort Kürenz zu sichern. Kürenz ist das Bauernopfer, und das auf Kosten unserer Kinder. Noch sind keine Fakten geschaffen, die nicht korrigiert werden könnten, wenn denn die maßgebenden Entscheidungsträger dazu bereit wären, die schon getroffene Fehlentscheidung einzugestehen. Langfristig wäre es kostensparend, den Standort Kürenz zu erhalten, zumal durch die absehbare Schließung des Walzwerkes und der an dieser Stelle vermutlich entstehenden Wohnbebauung von steigenden Schülerzahlen in Kürenz auszugehen ist. Karl Lübeck, Trier, ehemaliger Ortsvorsteher von Kürenz

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