IHRE MEINUNG

Zum Bericht "Freude oder Frust: Erste Reaktionen der Eltern" (TV vom 13. März) über das Schulentwicklungskonzept der Stadt Trier:

Nun ist die Katze aus dem Sack. Die Elternsprecherin der Grundschule Kürenz, Tanja Wilhelm, hat ihn geöffnet. Sie hält nichts von Integration und bezeichnet Ambrosius als "nun mal ein Brennpunkt und ein verrufenes Viertel". Das ist ihre persönliche Meinung, aber starker Tobak. Ich frage mich, ob sie mit dieser provokanten Meinung allein steht oder für die Schulgemeinschaft der Grundschule Kürenz spricht? Kann es sein, dass Frau Wilhelm ihren Frust aus Unkenntnis der Förderangebote in der Ambrosius-Grundschule formuliert hat? Warum bringt sie ein ganzes Wohnviertel in Verruf? Kennt sie die Menschen dort, die täglich für ihren Lebensunterhalt kämpfen müssen? Stand sie mal im Kontakt mit ihnen? Kann es sein, dass sie Berührungsängste hat? Aber Trier-Nord besteht doch nicht nur aus Menschen mit soziokulturell benachteiligtem Hintergrund. Darf ich Frau Wilhelm unterstellen, dass sie nicht informiert ist, wie viele Mittel des Landes und der Kommune schon in den Schulstandort Ambrosius geflossen sind? Darin eingeschlossen integrative Fördermaßnahmen durch den Einsatz von Förderschullehrern. Mit Erfolg! Der Bedarf an speziellen (integrativen) Fördermaßnahmen besteht an allen Schulen, erst recht an Grundschulen. Darauf hat die Politik inzwischen Antworten gefunden, nachdem landesweit aufwendige Förderinitiativen erfolgreich durchgeführt worden sind. Integration ist ein Anliegen für die gesamte Gesellschaft, nicht nur in Trier-Nord/Ambrosius/Kürenz. Wie soll erst Inklusion praktiziert werden? Hat Frau Wilhelm doch Informationsbedarf? Wolfgang Schmitz, Förderschullehrer a. D., Trier

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