IHRE MEINUNG

Zur Berichterstattung über das Entfernen einer Buddha-Figur in einem Konzer Seniorenheim:

Nach einer Studienreise ins Baltikum haben mich die Reaktionen auf den Artikel über den Konzer Buddha nicht erstaunt. Sehr erstaunt war ich jedoch über die Argumente des Herrn Dehn. Der Berg der Kreuze in meiner Heimat Litauen hat vielfache Abräumaktionen durch die sowjetischen Machthaber überstanden. Die Geschichte zeigt: Mittelbare oder unmittelbare Gewalt gegen Symbole Andersdenkender bewirkt fast immer eine Solidarisierung gegen ihre Verursacher. Herr Dehn gibt vor, durch seine Aktion religiöse Minderheiten schützen zu wollen. Meine Mutter und ich haben sehr oft neben dem kleinen Buddha gesessen, von ihm Ruhe geschöpft und nie den Eindruck gehabt, dass er einer Gefahr ausgesetzt wäre. Und wie steht es um das fünfte Gebot? Lügen die Heimbewohner, die erzählen, dass der Pfarrer es fast einen Monat lang abgelehnt habe, trotz ihrer Bitten Gottesdienste in der Buche zu halten, wenn nicht der kleine Buddha vom Eingang weggeräumt werde? Und möchte Seniorenheimbetreiber Ralph Clark nicht lieber zu seinen eigenen Gefühlen stehen? So bliebe er im Einklang mit sich selbst und den meisten Menschen des lobenswerten Seniorenheims. Das lehrt uns übrigens auch der kleine Buddha. Ramune Heidt, Trier

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