IHRE MEINUNG

Zum Bericht "Stadtvorstand schlägt Schließung von fünf Grundschulen vor" (TV vom 5. Februar):

Oberbürgermeister Klaus Jensen stellt sich demonstrativ hinter Dezernentin Angelika Birk. Ihr Plan wird jetzt durch die Gremien gepeitscht - also das, was sie mit teils falschen Zahlen bei ihren Gutachtern günstig erworben hat und was im Kern ihr persönliches Trier 21, den grün-ideologischen und überdimensionierten Schulumbau Am brosius, verschleiern soll. CDU, FWG und FDP bleiben im Stadtrat wohl standhaft. Die Grünen fallen für ihre Bürgermeisterin um. Fünf Grundschulen sollen in Trier nach dem Willen des Stadtvorstands geschlossen werden. Dieter Lintz kommentiert ganz richtig: "Dabei gibt es Gewinner und Verlierer." Unbemerkt trifft er den Kern: Der Plan sieht Verlierer vor. Er teilt in Gruppen. Kinder, Eltern und Lehrer, deren Schulen nicht geschlossen werden, haben gewonnen, die anderen verloren. Pech. Eine der großen sozialdemokratischen Errungenschaften sind die Mechanismen und Werkzeuge, die Arbeitnehmer vor allzu großen Nachteilen schützen sollen. Ein zentrales Instrument sind Sozialpläne. Mit den Betroffenen wird überlegt, wie es weitergehen kann. Nun geht es bei diesen Schließungen nicht um wirtschaftliche Nachteile in ähnlichem Ausmaß, jedenfalls nicht für Eltern und Kinder. Aber von dem Geist dieser Vereinbarungen ist nichts zu spüren. Und das ausgerechnet bei einem Konzept aus rot-grüner Hand, dass doch allein daher schon beweisen müsste, dass man Sparwillen auch ohne soziale Härte demonstrieren kann. Wasser predigen, aber Wein trinken. Desillusionierend. Die SPD-Fraktion feiert sich und ihr Anpacken dieser mutigen Entscheidungen. Und ganz sicher mit bestem Wein. Man kann auch Konzepte entwickeln, bei denen keine Verlierer vorgesehen sind. Andreas Dolk, Trier

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