Im Berufsverkehr ist die Bernhardstraße dicht

Trier-Heiligkreuz · Fünf Wochen noch müssen die Heiligkreuzer und Mariahofer mit Staus und Umwegen rechnen, dann soll der Ausbau der Zufahrtsstraße in die Gartenstadt abgeschlossen sein (der TV berichtete). Da sich nicht alle Autofahrer an die offizielle Umleitung über Trier-Süd halten, staut es sich besonders im Berufsverkehr in der Bernhardstraße.

 Morgens und abends stauen sich in der Bernhardstraße die Autos. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Morgens und abends stauen sich in der Bernhardstraße die Autos. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier-Heiligkreuz. 7.15 Uhr: In der Trierer Bernhardstraße steht Auto an Auto, dazwischen LKW und Linienbusse. Knapp 400 Meter Blech, Stoßstange an Stoßstange - von der Spitzmühle bis zur Kreuzung Hopfengarten. Dort ist der Engpass. Denn es kann immer nur ein Fahrzeug aus oder in die Bernhardstraße fahren. Deshalb stehen die Autos morgens, aber auch abends im Berufsverkehr ebenfalls in der Wisportstraße - teilweise bis zur Straßburger Allee: insgesamt gut 700 Meter Stillstand.
Mehr Busse wegen Sperrung


Eine zusätzliche Belastung für die Bernhardstraßen-Anlieger ist vor allem der vermehrte Busverkehr: Denn während der Sperrung der Metzer Allee fahren nicht nur die Busse der Linie 2, sondern auch die der Linien 8 und 82 (Richtung Mariahof) sowie die Schulbusse zum Wolfsberg aus der Stadt kommend über Bernhard-, Wisport- und Rotbachstraße. Weiter geht es über Tessenowstraße/Karlsweg und zurück.
Die Anwohner sind verärgert. "Wir litten bereits mehr als sechs Wochen darunter, dass die Bernhardstraße als offizielle Umleitung während der Bauarbeiten im Bereich Hans-Böckler-Allee herhalten musste", sagt Ulrike Alt. Nun nutzen viele Autofahrer die Bernhardstraße - eigentlich eine Anliegerstraße - als Abkürzung, um nicht die offizielle Umleitungsstrecke über die Aulstraße fahren zu müssen.
Dies bestätigt Ralf Frühauf vom städtischen Presseamt: "Leider stellen wir fest, dass trotz offizieller Umleitung viele Verkehrsteilnehmer die Strecke durch die Bernhardstraße wählen und somit einerseits den Stau verursachen und andererseits die Anwohner belästigen." Denn offiziell sei die Straße keine Umleitungsstrecke mehr.
Chaotische Zustände


Frühauf räumt jedoch ein: "Ortskundige Autofahrer können bis zum Ende der Arbeiten durch die Bernhardstraße fahren, da auch die Straßen der offiziellen Umleitung bereits ohne den momentanen Mehrverkehr an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit stoßen." Deshalb sei auch das Parkverbot in der Bernhardstraße nicht aufgehoben worden. Die chaotischen Zustände in den ersten Tagen der Umleitung (der TV berichtete) erklärt sich Frühauf mit einer "Eingewöhnungszeit der Autofahrer", bis diese die neue Verkehrsführung akzeptieren würden. Zeitweise hätten Polizisten den Verkehr an der Kreuzung Hopfengarten regeln müssen, sagt Alt.
"Ein Überqueren der Straße ist sehr schwierig, für alte, kranke oder behinderte Personen nahezu unmöglich. Insbesondere die Schülerinnen der Blandine-Merten-Schule werden gefährdet", fügt die Anwohnerin hinzu.
Am ersten Tag hatte sich der Stau in der Bernhardstraße bis über den Kreisel Richtung Landesmuseum in der Ostallee und Stadtbad in der Südallee fortgesetzt, sagen Helmut Kraaz und Rainer Machetanz, beide an Anwohner der Bernhardstraße. Kraaz kritisiert, dass die Ampelanlage an der Rechtsakademie geschaltet war und so einen Rückstau produzierte. Deshalb habe, so Frühauf, die Stadtverwaltung die Ampel ausgeschaltet, so dass der Verkehr in Richtung Kaiserthermen besser abfließen könne.
Lage etwas entspannt


Seitdem hat sich die Lage außerhalb des Berufsverkehrs etwas entspannt. Doch eine spürbare Erleichterung werde es nur geben, wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an die offizielle Umleitung halten - da sind sich die Anwohner sicher. Diese führt von und nach Neuheiligkreuz und Mariahof über Saar-, Matthias-, Aul-, Arnulfstraße und Straßburger Allee. Für die Anwohner von Stauffenberg-, Athanasius- und Klaus-Lohmann-Straße gibt es eine Umleitung ab Am Kandelbach.
Extra

Begonnen haben die Arbeiten zur Sanierung des 1300 Meter langen Straßenabschnitts aus Richtung Mariahof - betroffen sind Teile von Oswald-von-Nell-Breuning-Allee sowie Berliner-, Hans-Böckler- und Metzer Allee - Anfang September 2012. Gleichzeitig wurden die Entwässerungskanäle erneuert. Die Arbeiten sollten, so das städtische Presseamt, ursprünglich Ende 2012 abgeschlossen sein. Doch dazu hätten die Bauarbeiten unter größeren Vollsperrungen erfolgen müssen. Um die Verkehrsbehinderungen sowohl für den Durchgangsverkehr als auch für die Anlieger gering zu halten, hätten sich die Planer dazu entschlossen, kleinere Bauabschnitte zu wählen. "Die Verlängerung der Gesamtmaßnahme ist auch dem schlechten Baugrund sowie weiterer Mehrleistungen geschuldet", sagt Pressesprecher Ralf Frühauf. So werden Fußgängerüberwege und Bushaltestellen behindertengerecht ausgebaut, wozu auch Verkehrsinseln neu gestaltet werden müssen. Die Gesamtkosten des Projekts betragen laut Stadt rund 826 000 Euro, das Land bezuschusst in Höhe von 65 Prozent (etwa 540 000 Euro). Mehrkosten seien, so Frühauf, durch die verlängerte Bauzeit nicht entstanden. mehi

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort