Im Jazzgewand

Vor zehn Monaten hat die "Absolu Formation" mit einem gefeierten Konzert in der Tufa Triers Beiträge zum Kulturhauptstadtjahr eröffnet, nun mit einem ebensolchen am gleichen Ort für ein glanzvolles Finale gesorgt. Noch einmal haben die Trierer Jazzer um Helmut "Daisy" Becker zusammen mit der französischen Sängerin Florence Absolu Grenzen überwunden.

 Jazz, Chanson und Schlager: Ein Teil der „Absolu Formation“ mit (von links) Benedikt Schweigstill, Susanne Boslé, Florence Absolu und Stefan Zawar-Schlegel. TV-Foto: Anke Emmerling

Jazz, Chanson und Schlager: Ein Teil der „Absolu Formation“ mit (von links) Benedikt Schweigstill, Susanne Boslé, Florence Absolu und Stefan Zawar-Schlegel. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. (ae) Ein musikalisches Gewand für deutsch-französische Freundschaft aus den Traditionen beider Länder hat der Jazz-Club Trier für das Jahr der Kulturhauptstadt Luxemburg geschneidert. Und dass es perfekt sitzt, haben nicht nur die erste "Anprobe" zum Auftakt des Kulturjahres, sondern auch Präsentationen im Nachbarland und das "Schluss-Defilee" am Ursprungsort bewiesen. Auf Bühnen von der Mosel bis an die Loire hat die "Absolu Formation" in den vergangenen zehn Monaten mit einem Konzept überzeugt, dessen Originalität auch beim vorläufig, aber hoffentlich nicht endgültig letzten Konzert vor 180 Zuschauern bestach. Ein "swingvolles" Medley zu Beginn deutet an, wohin die musikalische Reise führt - vom französischen Chanson über deutschen Schlager bis zum Jazz. Diese drei Elemente hat der Trierer Spitzen-Trompeter Helmut "Daisy" Becker in speziellen Arrangements zusammengeführt, die in rasanten Rhythmusläufen bis gepfefferten Bläsersätzen zusätzlich Einflüsse aus Genres von Klassik bis Weltmusik verarbeiten. Maßarbeit für eine spielfreudige und gut gelaunte Band aus Benedikt Schweigstill (Klavier), Stefan Zawar-Schlegel (Kontrabass), Fredi Noll (Schlagzeug), Stefan Weis (Posaune), Daisy Becker (Trompete, Flügelhorn) und Nils Thoma (Saxofon), die durch Susanne Boslé am Akkordeon um frankophilen Charme und Sound bereichert wird. Sie alle bereiten den Teppich für die Stimmen von Florence Absolu und Hendrik Wisbar, die abwechselnd deutsch- und französischsprachige Stücke singen und in beiden Sprachen durchs Programm führen. Das bietet Gewagtes, wie eine schräg verjazzte Version von "Non, je ne regrette rien" oder Ungewöhnliches, wie die Verbindung von Swing und "Urmusette" auf Basis eines traditionellen französischen Tanzes. So wie die Musiker überschreitet dabei auch Florence Absolu mühelos Genre-Grenzen, interpretiert das Erbe ihres Heimatlandes mal eher traditionell, mal im frischen Jazz-Gewand. Ein schöner Kontrast dazu sind die lässigen Schmunzel-Nummern von Hendrik Wisbar.

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