Trier. Klaus Hembach war einer der Ruhigen im Lande. Er habe als Uni-Kanzler "still und effektiv im Hintergrund gearbeitet2, attestierte die Mainzer Staatssekretärin Vera Reiß bei der Verabschiedung. "Unaufgeregt sei er gewesen, befand Uni-Präsident Professor Michael Jäckel. "Er weiß, wovon er spricht - wenn er spricht", so charakterisierte ihn der Bundessprecher der Uni-Kanzler, Altbert Berger.
Als Hembachs Vorgänger Ignaz Bender 2001 ging, hätte man ihm schwerlich solches nachgesagt. Bender verkörperte als Kanzler ein stadtbekanntes Aushängeschild der Uni, omnipräsent, diskussions- und redefreudig. Image und Aufgabenfelder eines Hochschul-Verwaltungschefs haben sich seither gewandelt - und Hembach stand geradezu idealtypisch für die Funktion eines unauffälligen Troubleshooters, der eine permanent wachsende, von Finanzsorgen geplagte, im Strukturwandel befindliche Mammut-Organisation mit vielen kleinen Professoren-Königen in die richtigen Bahnen zu lenken hatte.
Dabei begann die Sache 2001 eher mit einer Schieflage: Die Besetzung des Kanzlerpostens wurde zum Gegenstand einer mehrjährigen Konkurrentenklage. Hembach, den der Senat gewählt und das Ministerium berufen hatte, musste sein Amt lange kommissarisch ausüben. Was ihn nicht davon abhielt, die Einrichtung des Campus 2 auf dem Petrisberg voranzutreiben, die Uni-Verwaltung zu modernisieren und die neue Struktur der Hochschulleitung zu etablieren.
Der künftige Ruheständler dankte bei seiner Ansprache "für die Chance, dass ich gestaltend an der Universität mitwirken durfte. Er will die Freiheit des Pensionärsdaseins mit einem Südamerika-Aufenthalt beginnen.
Seine Nachfolgerin Ulrike Graßnick (der TV berichtete) bescheinigte ihrem Vorgänger, er hinterlasse ein gut bestelltes Haus. Die Verwaltungschefin kündigte an, sie gehe mit "Offenheit für neue Prozesse" an die Arbeit und setze auf "die Wandlungsfähigkeit der Organisation".