Im Kreis der Elite

Was passiert, wenn viele professionelle Nachwuchs-Musiker aus Europa aufeinander treffen, hat der vergangene Samstagabend im großen Saal der Tufa eindrucksvoll gezeigt: Die 27 Teilnehmer des "20. Jazz Workshops International" präsentierten Fremd- und Eigenkompositionen energiegeladen und fast makellos.

 Tenorsaxophonist Elmar Krick reiste für den 20. Jazz Workshop International aus München an. TV-Foto: Anita Lozina

Tenorsaxophonist Elmar Krick reiste für den 20. Jazz Workshop International aus München an. TV-Foto: Anita Lozina

Trier. Jazz verschiedenster Richtungen, entspannt vorgetragen und interpretiert auf hohem Niveau. Das erwartete die Zuschauer am letzten Abend des "20. Jazz Workshop International" des Jazzclubs EuroCore vergangenen Samstag.

Alle Teilnehmer traten mit ihren Dozenten in unterschiedlichen Formationen auf die Bühne des großen Saals der Tufa und zeigten, was sie tagsüber zuvor gelernt hatten. Und das war beeindruckend: Bis spät in den Abend meisterten die Teilnehmer unterschiedliche Besetzungen, raffinierte Fingerübungen als auch Tempi- und Stilwechsel mit Bravour. Dabei legten sie eine Energie an den Tag, als würde der Workshop gerade erst beginnen.

"Die besten Teilnehmer, die wir je hatten"



Auch eigene Kompositionen der Teilnehmer und Dozenten standen auf dem Programm, die mitunter an den Bereichen der Klassik und des Rocks kratzten und so für frischen Wind sorgten. Dabei verzichteten die Musiker auf theoretische Erläuterungen oder Förmlichkeiten und betraten in Alltagskleidung die Bühne; Nur die Musik war an diesem Abend wichtig, was schnell auch beim Publikum zu einer gelösten Stimmung führte.

27 Teilnehmer waren eigens aus sieben Ländern wie Kroatien, Schweden oder den Niederlanden angereist. Der drei Tage andauernde Workshop führte die jungen Musiker zwischen 16 und 30 an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.

"Ich habe von Trier zwar ein bisschen was gesehen, zum Beispiel die Basilika", sagt Andrejka Mozina, Sängerin und Cellistin aus Triest, Italien. "Aber im Grunde haben wir ab zehn Uhr morgens nur geprobt." Trotz dieser intensiven Arbeit ist sie vom Workshop überzeugt. "Es ist inspirierend, mit so vielen jungen Profis zu arbeiten. Diese Gelegenheit gibt es in Triest nicht."

Begeistert zeigt sich auch der Vorsitzende des Jazzclubs EuroCore, Thomas Schmitt. "Letztes Jahr haben wir die Auswahlkriterien angehoben, um explizit die Elite zu fördern", erklärt er. Die Teilnehmer müssen sich nun einzeln per Demo-CD bewerben und werden streng ausgesiebt. Das Verfahren habe sich gelohnt, sagt Schmitt "Es gab keinen Aussetzer, keinen Moment der Langweile. Dies ist die beste Gruppe von Teilnehmern, die wir je hatten!"

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