Im Kreuz ist Heil

Die Erfahrung des Leidens gehört unabdingbar zum Leben. Täglich werden wir mit Beispielen menschlichen Leidens konfrontiert. Mehr als alles andere lässt das Leiden die Frage nach dem Sinn des Lebens aufkommen.

Besonders das unschuldige Leiden verursacht Ratlosigkeit und Verzweiflung. Am Karfreitag erinnern sich die Christen an das unschuldige Leiden Jesu am Kreuz. Wie auch immer dieses Leiden verstanden werden mag, die zentrale Botschaft ist eindeutig: Gott steht dem Leiden von uns Menschen nicht gleichgültig und unbeteiligt gegenüber. Seine Liebe zu uns geht so weit, dass er auch die finstersten Abgründe von Leid und Verzweiflung mit uns teilt. Christus am Kreuz bedeutet, dass der Mensch im Leiden nicht allein ist, sondern auf Gottes bedingungslose Solidarität vertrauen kann. Manch einem mag das wie ein billiger Trost vorkommen. Wer aber bereit ist, dieser Botschaft von der grenzenlosen Liebe Gottes zu vertrauen, für den tut sich noch im Leiden eine neue Perspektive auf. Das Kreuz Christi als Zeichen des Leidens ist zugleich Symbol der Hoffnung, dass Gott stärker ist als alles, was uns bedrohen kann. Deshalb können Christen am Karfreitag beten: "Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung." Michael Bollig Hochschulpfarrer, Trier ( bollig@khg-trier.de)

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