Medien „Im Leben ni(s)cht!“: Podcast über spannende Trierer

Trier/Hamburg · Ein Fußballtrainer, ein Fotograf und Flieten Franz: Das ist eine Auswahl der Gesprächspartner von Christoph Jan Longen. Der heimatverbundene Offizier spricht in einem Podcast mit Trierern über Herausforderungen der Corona-Pandemie.

 Spricht von Hamburg aus mit Trierern über ihre Erlebnisse während der Corona-Pandemie: Christoph Jan Longen

Spricht von Hamburg aus mit Trierern über ihre Erlebnisse während der Corona-Pandemie: Christoph Jan Longen

Foto: Frank Martini

Trier und seine Menschen sind für Christoph Jan Longen einzigartig. Momentan auf dem Generalstabslehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg, ist die Liebe zum Radio und zu seiner Heimat bei dem Offizier geblieben. Unter anderem bei Antenne West und Radio Andernach entdeckte er seine Begeisterung für das Medium Radio. Diese Begeisterung und die Verbundenheit zu Trier hat sich der 35-Jährige trotz des Wegzugs erhalten.

So entstand zunächst mit einer Freundin aus Trier-West die Idee, Anekdoten, kulturelle Eigenheiten und Redewendungen aus und über Trier in einem Podcast vorzustellen. Dann kam Corona. Und die Ausrichtung des Podcasts mit dem Titel „Im Leben ni(s)cht“ änderte sich. In seinem „ehrlichen Trierer Podcast“ möchte Longen die Herausforderungen, die die Pandemie in der Region mit sich bringt, darstellen.

Für viele Menschen waren und sind die Einschränkungen existenzbedrohend – auch wenn nach und nach immer mehr Lockerungen in Kraft treten. Die Verunsicherung ist groß. Aber: Viele begegnen der Situation auf der anderen Seite auch mit Kreativität und Solidarität untereinander.

Christoph Jan Longen hat sich in inzwischen 13 Folgen mit einigen Betroffenen aus der Region unterhalten und stellt sie und ihre Strategien zur Bewältigung der unverschuldeten Krise in seinem Podcast „Im Leben ni(s)cht“ vor. Und zeigt die erstaunlichen Ideen, mit denen sie auf die Krise reagieren.

Zur Produktion seines Podcasts nutzt Longen in Corona-Zeiten Videokonferenzen und andere digitale Kommunikationsformen, um mit den Menschen in Kontakt zu bleiben. „Ich habe die Hoffnung, dass durch Corona Formate geschaffen werden, bei denen Menschen sich austauschen, die ansonsten nicht zusammengekommen wären“, sagt er. Auch andere Einschränkungen sieht Longen gleichzeitig als Chance und Schwierigkeit, wie zum Beispiel die Arbeit im Homeoffice, die einerseits manchem mehr Zeit mit der Familie verschafft, gleichzeitig aber zur Vermischung von Aufgaben führt, die unter einen Hut zu bringen sind. Viele Menschen entwickelten außerdem wieder Interesse an der Natur und am Spazierengehen, da andere Arten der Freizeitgestaltung eingeschränkt oder nicht mehr möglich seien.

An Ideen für den Podcast mangelt es Longen nicht. Inzwischen wird er schon aktiv von Interessenten angeschrieben, die gerne im Podcast interviewt werden wollen. Im Zusammenhang mit Corona möchte er die neu entstandene „Krisenkreativität“ vorstellen und Betroffenen ein Forum geben. So hat er sich in den vergangenen Wochen zum Beispiel mit Gastronomen, dem Inhaber einer Fahrschule und der Geschäftsführerin des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) unterhalten, der die Trierer Tafel betreibt, unterhalten.

Auf die Tafel sind bundesweit etwa 1,6 Millionen Menschen angewiesen. In Trier sind es etwa 1000. Seit Mitte März war die Tafel geschlossen. Regina Bergmann vom SKF berichtet über massive Umstellungen, Solidarität und über eine Idee zur Einhaltung des Abstands, die zum Schmunzeln einlädt. Zugleich hegt sie große Hoffnungen für die Zeit nach Corona. Am Dienstag, 23. Juni, hat die Tafel ihren Betrieb wieder aufgenommen. Allgemein weist Bergmann auf Probleme wie häusliche Gewalt und die Problematik für Kinder hin, die mit der Krise ebenfalls Einzug halten.

Auch andere Menschen und Berufsgruppen sind durch den zeitweisen Lockdown in Not geraten und sprechen mit Longen darüber: Der als Flieten Franz bekannte Maximilian Laux bietet Trierer Spezialitäten auch in Krisenzeiten an, die Fahrschule Winter kämpfte neben der Stilllegung des Lehrbetriebs auch mit der teilweise unklaren Rechtslage: Während die Fahrschulen in einem Bundesland noch arbeiten konnten, mussten sie im anderen bereits schließen.

Auch DJane Sonja Storz, Fußballtrainer Martin Klein, die Gastronomen Ralf Laux und Michael Berger sowie der Fotograf Frank Martini berichten von den Auswirkungen auf ihr Leben. So hatten sie durch Corona starke Einbußen zum Beispiel durch Absagen von Veranstaltungen.

Solche Ausfälle können nach Longens Einschätzung nur schwerlich kompensiert werden, selbst wenn im kommenden Jahr mit einer hohen Nachfrage zum Beispiel nach Lokalitäten und Eventpersonal für Hochzeiten zu rechnen sei, wenn Anlässe „nachgefeiert“ würden. Die Kapazitäten seien nun mal beschränkt, so dass nicht alles nachgeholt werden könne.

Somit werden noch einige Herausforderungen zu meistern sein. Und darüber wird Longen weiterhin mit Betroffenen sprechen.

Jetzt reinhören in den Trierer Podcast „Im Leben nicht!“ auf diesen Plattformen:

  • Amazon Echo: "Alexa, spiel Podcast im Leben nicht"
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