Im Regen mit Krone und Büchse unterwegs

4432 Euro zählte Pastor Edwin Prim zusammen, als er die Spendenbüchsen seiner 80 Sternsinger öffnete. Einen ganzen Tag waren die Kinder in Schweich und Issel unterwegs, um den Segen der Heiligen Drei Könige in jedes Haus zu bringen und an jede Tür zu schreiben.

 Sternsinger aus Schweich beim Aufsagen ihres Spruches: „Als Weise aus dem Morgenland sind wir euch allen wohlbekannt. Wir ziehen zur Krippe des Herrn. Ihn wollen wir loben und ehrn und nehmen auf unserem weiten Ritt gern eure Gabe fürs Kindlein mit. Es soll euch niemals bereuen, das Kindlein wird sich freuen.“ TV-Foto: Sandra Blass-Naissar

Sternsinger aus Schweich beim Aufsagen ihres Spruches: „Als Weise aus dem Morgenland sind wir euch allen wohlbekannt. Wir ziehen zur Krippe des Herrn. Ihn wollen wir loben und ehrn und nehmen auf unserem weiten Ritt gern eure Gabe fürs Kindlein mit. Es soll euch niemals bereuen, das Kindlein wird sich freuen.“ TV-Foto: Sandra Blass-Naissar

Schweich. (sbn) "Das ist deutlich mehr als in den Jahren zuvor", sagt Pfarrer Edwin Prim erfreut mit seinen Messdienern, die sich in diesem Jahr auf ihrer Sternsinger-Mission auch von Sturm und Dauerregen nicht abhielten ließen. Früh am Morgen schleusten Theresia Fey, Inge Kintzinger und Gertrud Robert, unterstützt von zwölf jugendlichen Betreuern, 80 Messdiener, aufgeteilt in 19 Gruppen, durch die Ankleide - nicht immer so ganz einfach für manch allzu kritisches Mädchenauge das passende Gewand zu finden."Uns macht die Aktion riesig viel Spaß", erzählt der 14 Jahre alte Philipp Klaas. "Zumal wir uns am letzten Wochenende im Pfarrheim getroffen hatten, um gemeinsam einen Film darüber zu sehen, was mit dem Geld des Dreikönigssingens passiert." Der Film über die Straßenkinder in Nigeria und die auf einer Müllkippe lebenden Familien in Nairobi hat die Jugendlichen sichtlich beeindruckt. Diakon Karlheinz Lequen ist sich sicher, damit die Motivation seiner Kinder angekurbelt zu haben. Am gemeinsamen Mittagstisch im Pfarrheim ist man sich einig: "Wir auf der Sonnenseite des Lebens investieren einen Tag, und Kinder anderswo auf der Welt können ausgebildet und medizinisch optimal versorgt werden. Da lohnt es sich, an jeder Haustür zu klingeln und um eine Spende zu bitten."Die meisten Leute freuen sich, wenn die Sternsinger ihr Gedicht und ihr Lied singen, um dann ihr "20-C+M+B+08" (CMB steht für den lateinischen Spruch "Christus mansionem benedicat", zu Deutsch "Christus segne diese Wohnung") anzuschreiben. "Es gibt allerdings auch Menschen, die uns gar nicht erst die Tür aufmachen oder sagen, dass sie uns nicht bestellt hätten oder uns einfach die Tür vor der Nase zuknallen", sagt Linda Wingertszahn. "Aber das sind nur wenige", ergänzt ihre Schwester.Beim abendlichen Fest-Gottesdienst erinnerte Diakon Lequen die vielköpfige Sternsingerschar daran, dass auch die Weisen aus dem Morgenland damals Menschen begegnet seien, die sie nicht mit offenen Armen aufgenommen hätten, die sie verlachten und verspotteten. "Und doch gingen sie weiter und brachten so wie ihr heute Jesus Christus zu den Menschen", ermunterte der Diakon und dankte für "einen Tag ganz besonderen Engagements".

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