Im Stadtteil Feyen boomt der Wohnungsbau

Trier-Feyen/Weismark · In dem Stadtteil, um den es heute geht, leben 5860 Einwohner auf einer Gesamtfläche von 538 Hektar. Er besteht aus den Siedlungsteilen Feyen und Weismark, die durch die Kaserne Castelnau und die französische Wohnsiedlung lange Zeit voneinander getrennt waren.

Mit der bereits umgesetzten Wiedernutzung der französischen Wohnsiedlung und der Konversionsmaßnahme Castelnau bietet sich die Gelegenheit, die Gesamtstruktur des Stadtteils neu zu ordnen und die vormals getrennten Siedlungsteile zusammenzuführen. Trierer Stadtteile im Wandel

Konversion: Mit der Umsetzung der Konversionsmaßnahme wird Feyen-Weismark ein vornehmlich durch Wohnen geprägter Stadtteil sein. Ein kleiner gewerblich und gemischt genutzter Anteil befindet sich in der Straße Auf Hirtenberg. In Castelnau ist außerdem ein Versorgungszentrum in zentraler Lage in Umsetzung. Mit der Fertigstellung des Stadtteilzentrums kann die Nahversorgungssituation im Stadtteil als sehr gut bezeichnet werden. Der Stadtteil verfügt darüber hinaus über mehrere Kindertageseinrichtungen und eine Grundschule. Wohnen: Für künftige Siedlungserweiterungen ist nördlich des alten Ortskerns ein Wohngebiet vorgesehen (FE-W-01). Mit diesem Baugebiet wird das Ziel einer kleinflächigen Arrondierung der Siedlung verfolgt. Einer weiteren Zersiedlung des Ortsrandes von Alt-Feyen soll damit vorgebeugt werden. Von der ursprünglichen Idee eines Handwerkerparks hat die Stadt Abstand genommen. Derzeit werden die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten dieser Fläche geprüft (FE-W-04). Angesichts des hohen Wohnbaulandbedarfs und des städtebaulichen Grundsatzes der vorrangigen Nutzung von Brach- und Konversionsflächen wird von der Stadtverwaltung Trier eine wohnbauliche Entwicklung als sinnvoll erachtet. Die unmittelbare Nähe zum Naturschutzgebiet Mattheiser Wald wird von Kritikern allerdings bemängelt. Naherholung: Für die Naherholung steht nördlich angrenzend an den Siedlungsteil Weismark das Aulbachtal mit verschiedenen Freizeitnutzungen (Parkanlage, Kleingärten, Freibad, Minigolfanlage) zur Verfügung. Dieser Naherholungsraum ist von sehr hoher Bedeutung für die Bewohner der Stadtteile im Trierer Süden. Der Talraum des Altbaches hat darüber hinaus die Funktion als Kaltluftleitbahn. Des Weiteren kann der freie Landschaftsraum für Erholungszwecke genutzt werden. Dazu gehört insbesondere auch der Mattheiser Wald, der als Naturschutzgebiet bis nach Mariahof reicht. Landwirtschaft: Der Landschaftsraum in Feyen-Weismark präsentiert sich als Waldfläche, die sich teilweise direkt an die Siedlungsflächen anschließt, und als Streuobst und Gehölze geprägte Grünlandgebiete. Die hier vorhandenen Altholzbestände und strukturreichen Kulturlandschaften sind als Schwerpunktbereiche zur Sicherung und Entwicklung von Natur und Landschaft gekennzeichnet. Das Hochplateau im Bereich Kobenbach wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. red/r.n.Mehr Informationen zum Flächennutzungsplan Trier unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/fnp" class="more" text="www.volksfreund.de/fnp"%>Extra

Der Flächennutzungsplan ist die Grundlage für die Stadtentwicklung in den kommenden 15 bis 20 Jahren. Entspricht der Entwurf den Erwartungen für Ihren Stadtteil? Rainer Lehnart: Der jetzige Entwurf geht mit den Vorstellungen des Ortsbeirates weitgehend überein, insbesondere durch die Tatsache, dass gegenüber dem ersten FNP-Entwurf, neben kleinen Innenentwicklungsbereichen, jetzt auch Castelnau II (ehemaliger Handwerkerpark) in den FNP aufgenommen wurde. Die Voraussetzung dafür wurde geschaffen, als die Entwicklungsgesellschaft EGP im April 2011 dieses Gelände erworben hat, um Fehlentwicklungen vorzubeugen, die nicht im Interesse der Stadt sind. Dadurch wurde verhindert, dass ein dritter Käufer das Grundstück mit einem rechtsgültigen Bebauungsplan vom Bund erwirbt und ausschließlich für Gewerbe nutzt. Wie bewerten Sie die Planung im Bezug auf die Bereiche Wohnen und Gewerbe? Lehnart: Der Ortsbeirat Feyen/Weismark, aber auch die EGP, haben sich in der Vergangenheit gemeinsam mehrmals für die Aufnahme von Castelnau II in den FNP ausgesprochen, immer mit der Zielsetzung verbunden, neben Einrichtungen der Naherholung weitere Wohnbebauung zu ermöglichen. Castelnau II ist für mich eine sinnvolle, logische Ergänzung zu Castelnau I, ist doch hier Wohnbebauung bereits vorhanden. Zudem sind wesentliche Infrastrukturen wie das Nahversorgungszentrum geschaffen worden. Hier wird die EGP mit Sicherheit die bewährten Castelnau-Gespräche nutzen, um die notwendige öffentliche Transparenz herzustellen, die Bevölkerung frühzeitig zu informieren und in die Planung mit einzubeziehen. Vonseiten der Stadt sind allerdings noch einige Hausaufgaben zu machen. Denn die Ausweitung von Wohnflächen bedeutet mehr Einwohner mit berechtigt mehr Mobilitätsansprüchen und somit auch mehr Verkehr. Um zu vermeiden, dass es zu erheblichen Belästigungen durch überaus große Zunahmen des Individualverkehrs kommt, bedarf es einer guten ÖPNV-Erschließung, effektiven Maßnahmen der Verkehrsberuhigung aber auch eines besseren Verkehrsflusses durch Optimierung der Verkehrsknotenpunkte B 268/Moselufer und des Bereichs Aulbrücke/Arnulfstraße. Ebenso wird es einen höheren Bedarf an Hort-, Kita- und Grundschulplätzen geben. Hier müssen in einer vorausschauenden Planung bereits jetzt die Weichen gestellt werden, um diesen Anforderungen in Zukunft nachhaltig gerecht zu werden. Wenn Sie für Ihren Stadtteil einen Wunsch frei hätten? Lehnart: Ein dringlicher Wunsch meinerseits wäre, dass es im Hinblick einer in allen Bereichen nachhaltigen Weiterentwicklung des Stadtteils Feyen/Weismark einen dauerhaft eingerichteten runden Tisch aller Beteiligten geben möge, der gemeinsam die anstehenden Themen konstruktiv und zielgerichtet bearbeitet, damit im Sinne der gemeinsamen Sache unnötige Reibungsverluste und Fehlplanungen vermieden werden. r.n. Extra

 Rainer Lehnart. TV-Foto: Cordula Fischer

Rainer Lehnart. TV-Foto: Cordula Fischer

In unserer Serie Trierer Stadtteile im Wandel dokumentieren wir die Aussagen im Entwurf für den Flächennutzungsplan 2025 zu allen Stadtteilen. Die Ortsvorsteher haben wir jeweils um eine Beurteilung der Planungsunterlagen gebeten. Nach Ehrang und Euren ist heute der Stadtteil Feyen/Weismark im Süden Triers an der Reihe. r.n.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort