Im Westen soll's noch wilder werden

Pluwig · 25 Pferde auf der Bühne, noch mehr kämpfende Indianer: Mit "Im Tal des Todes" wollen die Karl-May-Freunde Pluwig im Sommer 2013 ein besonders actionreiches Schauspiel bieten. Die Proben für die aufwendigen Reitszenen starten bald. Wegen weniger Sitzen auf der Tribüne gibt es mehr Vorstellungen als 2011.

Pluwig. Einen echten Klassiker haben sich die Karl-May-Freunde Pluwig für ihre Aufführung im kommenden Sommer vorgenommen: Das Stück "Im Tal des Todes" rund um Indianerhäuptling Winnetou und seinen Blutsbruder Old Shatterhand soll im Juli 2013 Tausende Besucher an die Pluwiger Freilichtbühne locken. Die Vorbereitungen haben schon begonnen.
Das Drehbuch von Regisseur Conny Faißt sei fertig, die Rollen vergeben, berichtet Edwin Christen, Vorsitzender der Karl-May-Freunde. Diesmal werde es neue Schwerpunkte geben: 40 statt bisher 25 Sprechrollen, außerdem mehr Konzentration auf Kampf- und Reiterszenen. "Bis zu 20 Pferde werden in einer Kampfszene auftreten", kündigt Christen an. Dies werde auch eine Herausforderung für die Pyrotechniker. "Je mehr Pferde, desto schwieriger", sagt Christen. Deshalb würden die Effekte mit Schall und Feuer bereits ab November in der Reithalle geprobt.

Weniger Sitzplätze


Eine wichtige Änderung im Vergleich zu den Vorjahren betrifft die Tribüne, die im Sommer von einer Spezialfirma aus Heilbronn geliefert wird. Weil die darauf montierten Sitze 50 statt bisher 45 Zentimeter breit sein müssen, reduziert sich ihre Anzahl - von 1284 auf 1149. Die Sitzbreite gibt die rheinland-pfälzische Versammlungsstättenverordnung vor. Sie regelt auch die Bestuhlung von Tribünen. Bei früheren Aufführungen der Karl-May-Freunde fielen die zu schmalen Sitze bisher nicht auf. Die Tribüne wird vor der Spielzeit vom Bauamt des Landkreises Trier-Saarburg geprüft. "Die Kontrolleure messen solche Dinge aber nicht nach. Sie prüfen vor allem, dass die Rettungs- und Fluchtwege nicht versperrt sind", erklärt Kreissprecher Thomas Müller.
Trotz weniger Sitzen will der Verein die früheren Zuschauerzahlen weiterhin erreichen. 2011 sahen rund 13 500 Besucher die Festspiele, die alle zwei Jahre veranstaltet werden. "Diese Zahl bleibt unser Ziel", sagt Christen. Deshalb komme zu den geplanten neun Vorstellungen eine zehnte hinzu. Die Termine stehen schon fest (siehe Extra). Die zusätzliche Aufführung brauche der Verein auch, um "kostendeckend zu bleiben". Jede Spielsaison kostet laut Christen etwa 150 000 Euro.

Junge Talente im Ensemble


Um die Festspiele auch künftig zu sichern, setzen die Karl-May-Freunde auf ihre Nachwuchsarbeit. 2013 werden neun Jungschauspieler im Ensemble der Laiendarsteller auftreten. Der Verein, der 2000 mit acht Mitgliedern das Projekt Karl-May-Festspiele begann, baue auf diese Talente, sagt Christen. "Wir wollen die Aufführungen für die nächsten 15 Jahre auf sichere Füße stellen." 2012 wurde deshalb auch in den barrierefreien Umbau des Freilichtbühnengeländes investiert. Es gibt nun einen behindertengerechten Toilettencontainer; eine früher unbefestigte Fläche vor der Tribüne wurde gepflastert. "Wir haben immer viele Zuschauer vom Club Aktiv in Trier", sagt Christen. Für Rollstuhlfahrer gestalte sich ein Besuch jetzt einfacher. Finanziert wurde der Umbau zu 50 Prozent aus dem "Leader"-Programm der europäischen Union.Extra

Die Termine für die Aufführungen der Karl-May-Freunde Pluwig im Sommer 2013 stehen fest. Das Stück "Im Tal des Todes" wird insgesamt zehn Mal auf der Pluwiger Freilichtbühne gezeigt: am 5., 6., 7. Juli, am 11., 12., 13., 14. Juli und am 19., 20. und 21. Juli. Alle Vorstellungen beginnen um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 13 Euro, für Kinder bis 14 Jahre 10 Euro. Der Vorverkauf startet im April. cweb

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