Im Zeichen der Römer

Eine runde Sache mit viel Arbeit für die Veranstalter und viel Vergnügen für die Gäste bescherte das Römerfest in Longuich. Die dreitägige Veranstaltung in der römischen Villa fand im Rahmen der Kreis-Kulturtage statt.

 Als wären sie echt: Kampfhandlungen zeigte die römische Kohorte aus Rheinbrohl am Sonntag beim Römerfest in Longuich. TV-Foto: Gabriela Böhm

Als wären sie echt: Kampfhandlungen zeigte die römische Kohorte aus Rheinbrohl am Sonntag beim Römerfest in Longuich. TV-Foto: Gabriela Böhm

Longuich. Das Römerfest findet nur zu besonderen Anlässen statt. War es im Jahr 2004 die Landesgartenschau, bei der die römische Villa in Longuich als "Außenstelle" fungierte, bot dieses Mal die Konstantin-Ausstellung in Trier den passenden Rahmen. Besuch aus dem französischen Cerisiers

"Eine gepflegte Feier, losgelöst vom Massentourismus", beschrieb Ortsbürgermeisterin Kathrin Schlöder das Ziel der Veranstaltung. Den Auftakt machten am Freitagabend Jungwinzer aus Longuich, Mehring, Kenn und Schweich, die in der römischen Villa ihre Weine präsentierten. 150 Besucher feierten zu den Klängen der Band "The Hillybillies" bis in die Morgenstunden, berichtete Rita Jung, Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsvereins. Mit einem "römischen Kulinarium" ging es am Samstag weiter.Im Beisein von französischen Gästen der Partnergemeinde Cerisiers wurden edle Weine und Sekte eigenhändig von den Winzern der Weingüter Schlöder-Thielen, Sekthaus St. Nikolaus, Reinhold Zentius, Erich Jung, Klaus Schlöder, Longen-Schlöder, Burg, Hansjosten, Schmitt-Bläsius, Joachim Schmitt angeboten. In Anbetracht der französischen Freunde wurde im Laufe des Abends nicht mehr von der Weinlage, sondern kurzweilig vom "Terroir" des Weins gesprochen. Überhaupt herrschte eine angeregte Stimmung bei den Gästen, die der Örtlichkeit der Feier, der zuvorkommenden Gastfreundlichkeit der Winzer und nicht zuletzt den edlen Getränken zuzuschreiben war. Ein prickelnder Sekt zu Beginn, eine vollmundige Beerenauslese als Abschluss: Dazu gab es ein Fünf-Gänge-Menü, für dessen vorzügliche Qualität der Caterer Ulrich Hormesch sorgte.Die "Powerfrauen" Barbara Zentius als frühere Weinkönigin und Verena Jung als frisch gekürte neue Weinkönigin, stellten wie die übrigen Winzer in griffiger Form die Weine vor: körperreich, spannend (in Bezug auf die wechselvolle Witterung im letzten Jahr) oder bildlich gesprochen mit einem Hauch von schwarzem Pfeffer. Letzteres erinnerte wieder an den römischen Bezug der Feier - hatten die Römer doch bekanntlich ihren Wein mit allerhand Gewürzen versehen. "Richtig römisch" setzte sich das Fest am Sonntag fort. Nach einem Open-Air-Gottesdienst im Weinberg wurden Verena I. und ihre Prinzessin Dorothea Ries offiziell vorgestellt. Eine Kohorte aus Rheinbrohl zeigte Kampfhandlungen. In brütender Weinbergshitze unter 16 Kilo schweren Kettenhemden flogen die Schwerter und knallten die Schilde. Nicht ganz so heftig ging es die Tanzgruppe der Longuicher Frauengemeinschaft an. Die vielen kleinen Besucher freuten sich über die Spiele, die von Helfern aus dem Ort mit viel Aufwand für sie vorbereitet worden waren: Mit dem Fertigen von Murmelsäckchen, Lorbeerkränzen, Ketten und einem Wurfspiel hatten sie viel Spaß. In der Veranstaltung stecke viel Herzblut, lobte eine Schweicherin die gute Organisation und den reibungslosen Ablauf des Festes.

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