Immer eine offene Tür für Kinder und Jugendliche

Trier-West · "Ich gehe zum Pater", ist in Trier-West ein ganz normaler Spruch - und das schon seit mehr als 50 Jahren. Denn seit 1958 bietet das Jugendwerk Don Bosco einen offenen Freizeittreff, der für viele junge Anwohner eine häufige Anlaufstelle ist.

Trier-West. Sebastian (6) und Michael spielen Fußball. Sie sind heute zu Besuch "beim Pater". "Reiner, geh mal ins Tor!", fordert Michael, während er Sebastian den Ball zukickt. "Reiner, können wir auf den Spielplatz?", ruft da schon ein Kind aus einer anderen Ecke.
"Reiner", das ist der Pater: Reinhard Büker (52), seit 1994 Leiter des Jugendwerks Don Bosco in der Gneisenaustraße in Trier-West. Die Einrichtung ist Teil des Jugendhilfezentrums Helenenberg.
"Wir sind seit 1958 ein Haus der offenen Tür, ein pädagogisch begleiteter Freizeitort, oder einfach ausgedrückt: ein betreuter Spielplatz", sagt Büker und lacht. Das Angebot sei freiwillig: "Ob die Kinder und Jugendlichen heute Lust haben zu kommen, entscheiden sie selbst. Manche sehe ich öfter, andere etwas seltener."
Die Zahl der Besucher schwanke ständig. "Bei der Kinderdisco einmal im Monat können es schon mal 100 sein." Büker und seine vier Mitarbeiter bieten auch Hausaufgabenbetreuung und Mittagessen, Projekte und Workshops an.
Im Haus können die jungen Gäste Kicker, Billard, Flipper, Tischtennis und Darts spielen. Außerdem gibt es einen Computer- und einen Werkraum, ein Internetcafé und eine Küche. Draußen liegen ein großer Sportplatz, ein Spielhof mit Toren und Basketballkörben sowie ein großer Abenteuerspielplatz - der "Paterspielplatz". "Unser riesiges Gelände, das ist schon etwas Besonderes", sagt Büker. "Das war 1952 mit ein Grund, weshalb wir hier hingegangen sind." Er selbst wohnt mit seinen Mitbrüdern im ehemaligen Offizierskasino der Gneisenaukaserne. In der alten Reithalle ist die Werkstatt für jugendliche Arbeitslose untergebracht, die einen Teil des Gebäudes in eine Soccerhalle umgebaut haben. "Unser Schwerpunkt ist der Sport", sagt Büker. "So eine Halle gibt es selten. Aber das passt zum Stadtteil."
Seit die benachbarte Kurfürst-Balduin-Realschule plus Ganztagsschule ist, "versuchen wir, uns dort einzubringen". Ein Teil der Schüler-AG wird im Don-Bosco-Haus abgehalten. Das Haus habe über Jahre das Vertrauen der Bewohner gewonnen. "Viele der Mütter, die ihre Kinder bringen, haben wir als Jugendliche selbst hier gehabt." mehi

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