Immer im Sommer

Einen technischen Defekt schließt die Polizei als Ursache für den Brand des Trierer Waldorf-Kindergartens aus. Der Ursprung der Flammen habe außerhalb des Gebäudes gelegen. Das genaue Ergebnis des Brand-Gutachtens soll allerdings erst in den nächsten Tagen vorliegen. Die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Brandstiftung dauern an.

 Vor einem Jahr brannten auf dem Waldorf-Gelände mehrere Nebengebäude ab; damals ermittelte die Polizei wegen Brandstiftung. Auch der jüngste Großbrand hatte keinen technischen Defekt zur Ursache. TV-Foto: Archiv/Ludwig Hoff

Vor einem Jahr brannten auf dem Waldorf-Gelände mehrere Nebengebäude ab; damals ermittelte die Polizei wegen Brandstiftung. Auch der jüngste Großbrand hatte keinen technischen Defekt zur Ursache. TV-Foto: Archiv/Ludwig Hoff

Trier. Kein Kurzschluss, kein kaputtes Elektrogerät, keine vergessene Kerze: Die Flammen, denen der Waldorf-Kindergarten in der Nacht zum Montag zum Opfer fiel (TV von gestern), haben das Gebäude-Dach von außen in Brand gesetzt. Zu diesem Ergebnis ist die Kriminalpolizei gekommen. Darauf, dass das Feuer absichtlich gelegt wurde, wollen sich die Brand-Experten allerdings zumindest momentan noch nicht festlegen. "Die Ermittlungen dauern an", sagt Polizei-Sprecherin Monika Peters. Sollte der Großbrand tatsächlich gelegt worden sein, wäre das der traurige Höhepunkt einer ganzen Serie von Brandstiftungen.

Seit 2003 kommt es in Trier in Jahresabständen zu Großbränden. Immer im Sommer, immer auf abgelegenem Gelände und bis auf einen Fall stets am Wochenende. In allen Fällen ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung. Der Täter scheint gern an den Ort des Geschehens zurückzukommen. Ein Tatverdächtiger wurde bislang allerdings nicht ermittelt. Der Sachschaden bewegt sich mittlerweile in Millionenhöhe:

9. August 2003: Samstagabends geht an einem Wirtschaftsweg nahe Tarforst eine Scheune mit Strohballen und Maschinen in Flammen auf.

1. August 2004: In der Nacht zum Sonntag brennen auf der Reitanlage Trimmelter Hof knapp 500 Stroh- und Heuballen sowie eine Scheune nieder.

22. August 2005: In der Nacht von Sonntag auf Montag gerät auf der Reitanlage erneut eine Scheune mit Heuvorräten in Brand.

16. Juli 2007: Wieder in einer Nacht von Sonntag auf Montag brennen die Heu- und Strohballen des Reiterhofs ab.

19. Juni 2008: Nur wenige Meter vom vorgestern niedergebrannten Waldorf-Kindergarten brennen an einem Donnerstagabend gegen 19 Uhr drei Nebengebäude ab.

13. Juli 2008: Am frühen Sonntagmorgen stehen auf der Reitanlage Trimmelter Hof 80 Strohballen in Flammen - der vierte gelegte Brand.

Parallel zu den Scheunen- und Strohbränden gab es auf dem Tarforster und Kürenzer Höhenplateau eine zweite Brandserie: Zwischen Juni 2003 und Mai 2007 steckt ein Feuerteufel knapp 30 auf Parkplätzen abgestellte Autos an.

Einen Zusammenhang der Brandserien und der einzelnen Brände will die Polizei weder ausschließen noch bestätigen. "Natürlich ermitteln wir auch in diese Richtung", sagt Pressesprecherin Monika Peters.

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