Immer mehr Menschen wollen an die Mosel

Trier · Die Mosel steigt in der Gunst der Touristen: Jeden vierten Urlauber im Land zieht es dorthin. Besonders attraktiv sind die Städte Trier, Bernkastel-Kues und Cochem. Die Mosellandtouristik möchte diese Spitzenposition verteidigen.

Trier. Für 2011 wird die Urlaubsregion Mosel mit großer Wahrscheinlichkeit einen neuen Rekord bei Gästen und Übernachtungen verbuchen. Das prognostiziert die Tourismusgesellschaft der Region, die Mosellandtouristik, auf der Grundlage von Zahlen des Statistischen Landesamts für die Monate Januar bis Oktober. Demnach haben in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres rund 1,8 Millionen Urlauber ihre Ferien an der Mosel verbracht, das sind 1,9 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Bei den Übernachtungen erreichte die Moselregion mit 5,6 Millionen einen neuen Höchststand, der Zuwachs liegt bei 1,1 Prozent. Damit hat die Mosel ihren Spitzenplatz unter den neun Tourismusregionen des Landes beibehalten, etwa jeder vierte Besucher in Rheinland-Pfalz verbringt seinen Urlaub dort. "Das ist eine Entwicklung, auf die wir sehr stolz sind", sagte Sabine Winkhaus-Robert, Geschäftsführerin der Mosellandtouristik, am Donnerstag bei der Vorstellung der Zahlen in Trier. Gleichzeitig dämpfte sie die Erwartungen. "In der Zukunft wollen wir dieses hohe Niveau halten und vielleicht noch ein bisschen drauflegen. Es kann aber nicht immer weiter nach oben gehen", sagte sie. Der Zuwachs sei vor allem auf eine stärkere Nachfrage bei deutschen Urlaubern zurückzuführen. Dies sind vor allem Touristen aus Rheinland-Pfalz und den angrenzenden Bundesländern. Erstmals sei der Anteil der deutschen Urlauber an der Mosel stärker gestiegen als der Anteil ausländischer Gäste. Diese kamen vor allem aus den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und Schweden. Die Städte Trier, Bernkastel-Kues und Cochem zogen 2011 abermals die meisten Besucher an.
"Happy Mosel" erstmals kleiner


Für 2012 erwartet die Mosellandtouristik, dass die Region ihren Spitzenplatz in Rheinland-Pfalz verteidigt. Mit den strategisch bedeutsamen Bereichen Wein, Kultur, Wandern und Radwandern wolle man weiterhin intensiv um Urlauber werben, kündigte die Gesellschaft an. "Die Heilig-Rock-Wallfahrt wird mindestens eine halbe Million Besucher anziehen, das wird der Region weiteren Auftrieb geben", sagte Winkhaus-Robert.
Darüber hinaus wird in diesem Jahr erstmals das neue Konzept des autofreien Erlebnistags "Happy Mosel" umgesetzt. Nachdem die Teilnehmerzahlen in den vergangenen Jahren mehrmals deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind, wurde beschlossen, nur noch einen kleineren Abschnitt des Moselufers zu sperren und dies für eine kürzere Zeit als bisher (der TV berichtete).
Langfristig soll der 350 Kilometer lange Moselsteig, der von Perl bis nach Winningen führt, mehr Wanderer an die Mosel locken. Thomas Kalff, der bei der Mosellandtouristik für die Planung des Wanderwegs verantwortlich ist, kündigte an, dass es bei dem geplanten Eröffnungstermin im Frühjahr 2013 bleibe. Im März des aktuellen Jahres soll die Planung abgeschlossen sein.
Abermals kritisch kommentierte die Gesellschaft die im Sommer getroffene Entscheidung des Kreises Trier-Saarburg, die Beiträge für die Mosellandtouristik zu streichen. Das bedeutet für die Gesellschaft ein Fehlbetrag von 88 000 Euro. Der über drei Jahre geplante Ausstieg beginnt 2013. "Das hat uns hart getroffen. Die größte Herausforderung ist nun, eine zukunftsfähige neue Struktur zu finden", sagte Winkhaus-Robert. Gleichzeitig kündigte sie an, dass die Stadt Koblenz der Tourismusgesellschaft beitreten wolle. Erste Gespräche liefen, eine Entscheidung werde noch für dieses Jahr erwartet.Extra

Mosellandtouristik: Als eine von insgesamt neun Tourismusgesellschaften in Rheinland-Pfalz hat die Mosellandtouristik die Aufgabe, weltweit für Urlaub an der Mosel zu werben und die Region auf Messen zu vertreten. Ihr Budget bezieht sie hauptsächlich aus den Beiträgen, die ihre Gesellschafter zahlen. Dies sind derzeit noch vier Landkreise, 14 Verbandsgemeinden sowie die Städte Trier, Cochem und Wittlich. Der Sitz der Gesellschaft ist Bernkastel-Kues. kbb

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