Immer weniger Platz für Wildtiere

TRIER. (LH) Der Jahresbericht des Hegeringleiters und Ehrungen standen im Mittelpunkt der Hegeringversammlung der Stadt Trier. Heinz Pelzer aus Trier blickt auf eine 40-jährige Mitgliedschaft zurück.

 40 Jahre im Hegering dabei ist Heinz Pelzer (Mitte) aus Trier. Hegeringleiter Hans-Jörg Moersig (links) überreicht eine Dankurkunde; Vorsitzender Robert Schwambach gratuliert.Foto: Ludwig Hoff

40 Jahre im Hegering dabei ist Heinz Pelzer (Mitte) aus Trier. Hegeringleiter Hans-Jörg Moersig (links) überreicht eine Dankurkunde; Vorsitzender Robert Schwambach gratuliert.Foto: Ludwig Hoff

Von "beachtlichen Erfolgen" bei der Bekämpfung der Schweinepest berichtete Hegeringleiter Hans-Jörg Moersig in der Zusammenkunft des Hegerings Trier Stadt im Berghotel Kockelsberg. Während man 2002 landesweit noch 250 Virusfälle festgestellt habe, seien es bis Dezember 2003 nur noch drei Nachweise gewesen, "die nicht unser unmittelbares Gebiet betrafen". Moersig teilte die Auffassung des Ministeriums in Mainz, dennoch weitere Impftermine vorzusehen, um nicht durch ein zu frühes Aussteigen aus der Immunisierung ein erneutes Ausbrechen der Seuche zu provozieren.Lob für die Waldjugendspiele


Auch bei der Bekämpfung der Tollwut hätten die jahrelangen Bemühungen zum Erfolg geführt, konstatierte der Hegeringleiter. In Rheinland-Pfalz sei am 1. Dezember 1998 zum letzten Mal bei einem Wildtier Tollwut festgestellt worden. Lobende Worte hatte der Hegeringleiter für das Forstamt Trier für "wieder einmal vorzüglich augerichtete Waldjugendspiele", die bei allen teilnehmenden Schulklassen Begeisterung ausgelöst hatten. Dank zollte Moersigferner den Betreuerinnen und Betreuern der Waldschule, die den Walderlebnistag gestalteten und weitere Veranstaltungen mit Schulen oder Kindergärten organisierten und realisierten, sowie der Jagdhornbläsergruppe für ihre Einsätze in der Freizeit oder nach Feierabend.
Unter dem Beifall der Anwesenden ehrten Moersig und der Vorsitzende des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz, Kreisgruppe Trier-Saarburg, Robert Schwambach, Heinz Pelzer (Trier) für seine 40-jährige Mitgliedschaft mit einer Ehrenurkunde.
Dem Verband gehören seit 25 Jahren an: Ralf Augsdörfer, Hans-Rolf Beck, Edith Hess, Manfred Klinkhammer (alle Trier) und Alois Konen (Schweich). Die Jagdhornbläsergruppe "Freischütz Trier" brachte ein Ständchen für die Geehrten zu Gehör. Folgende Veranstaltungen stehen an: Hegeringschießen am 14. März und die Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Trier-Saarburg am 16. April (erstmals an einem Freitag) um 19 Uhr in der Stadthalle Saarburg. Ferner beteiligt sich die Kreisgruppe an der Landesgartenschau mit einer "Wald- und Wild-Woche" vom 11. bis 19. September, in der zahlreiche Aktionen geplant sind, darunter der Kursus "Vom Hirsch zum Braten - Förster führen in die Wildküche ein". Mit Wildgerichten aus der Region bei der LGS möchte die Kreisgruppe die Arbeit der Villa Kunterbunt unterstützen. Vorsitzender Robert Schwambach (Trier) unterrichtete über "katastrophale Änderungen" des Bundesjagdgesetzes, wenn sie denn so umgesetzt würden. Beabsichtigt sei, die Bundeskompetenz auf die Länder zu verteilen, "was der Abschaffung des bewährten Bundesjagdgesetzes gleich käme - mit allen Konsequenzen der Zersplitterung", warnte Schwambach. Beispiele: Abschaffung des Reviersystems, willkürliche Veränderung deren Größe oder Veränderungen bei den jagdbaren Tieren. Außerdem solle "Wald vor Wild" gehen, so dass auf den Bedarf des jagdbaren Wildes immer weniger Rücksicht genommen werde. Die Problematik aber sei weniger die Polarisierung Wild/Wald, sondern viel eher "Mensch/Wild", weil der Freizeitbedarf stetig steige und auch vermehrt Wege und Straßen gebaut würden. Dadurch werde der Lebensraum der Wildtiere immer mehr eingeschränkt.
"Mit dem neuen Waffenrecht können wir leben", so Schwambach. Dank der Mitwirkung des deutschen Jagdschutzverbandes "fallen die Änderungen weniger ‚aggressiv' aus".

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