In den Slums von Nairobi

Trier/Nairobi · Junge Menschen der beiden Universitäten Trier und Kenia suchen gemeinsam nach Ideen und Ansätzen, Krisen und Konflikte zu vermeiden oder zu beenden und dauerhaften Frieden in der afrikanischen Krisenregion zu schaffen.

Trier/Nairobi. Rund 70 Prozent der Gesamtbevölkerung Kenias leben in den Slums der Hauptstadt Nairobi auf nur sechs Prozent der Stadtfläche. Es sind vor allem Kinder und Jugendliche, die hier ohne Lebensperspektive aufwachsen. Mehr als 60 Prozent der Slumbewohner sind jünger als 18 Jahre. Im September und Oktober werden jeweils 15 Studierende der Universität Trier und der Kenyatta University in Nairobi gemeinsam die Lage der Jugendlichen in den Slums untersuchen.
Die Studierenden werden die Erfolgsaussichten der von der Heinrich Böll Stiftung und der Friedrich Ebert Stiftung vor einigen Jahren initiierten Jugendprogramme unter die Lupe nehmen und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge unterbreiten.
Verantwortung übernehmen


Diese Programme motivieren Jugendliche, sich in selbst verantworteten "Jugendparlamenten" in überschaubaren Einheiten zu organisieren - den "Villages". Die Jugendlichen sollen Eigenverantwortung für ihre Gemeinschaft übernehmen, ohne immer auf Hilfe von außerhalb angewiesen zu sein.
Mit diesem Projekt setzen die Studierenden der beiden Universitäten eine 2012 in Kenia durchgeführte Studie fort, in der Ideen und Strategien zur Friedensbildung und Konfliktvermeidung in ethnisch unterschiedlich geprägten Landesteilen Kenias ermittelt wurden. Dabei sollten Lehren aus den verheerenden Folgen der Präsidentschaftswahlen Ende 2007 gezogen werden. Insbesondere in den Slums von Nairobi war es zu brutalsten Übergriffen staatlicher Macht mit Plünderungen, Vergewaltigungen, politischen Morden und ethnischen Vertreibungen gekommen. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort