In der ganzen Welt begehrt

EHRANG. Ob nach Tasmanien, Südkorea, Mexiko oder in die Golfregion: Weltweit verkauft das Tischdecken-Atelier Ingrid Erasme kunstvolle Tischdecken, Tischdekorationen und Heimtextilien. Nun wurde das 25-jährige Firmenbestehen gefeiert. Dabei erfuhr auch Arbeitnehmer-Gründungsmitglied Hildegard Salm von der Industrie- und Handelskammer eine Ehrung.

"Ohne die Unterstützung meiner Familie hätte ich das nicht geschafft", meint Ingrid Erasme rückblickend auf die Unternehmensgeschichte. Schließlich war Tochter Britta bei der Firmengründung vor 25 Jahren gerade ein Schulkind. Und die Gründungs-Mitstreiterin Hildegard Salm hatte ebenfalls ein Kleinkind, das sie zur Arbeit mitbrachte. Echte Macramé-Spitze heißt das Zauberwort, mit dem sich die Pforten zu Ingrid Erasmes Tischatelier mühelos öffnen. Dort arbeiten 29 Kräfte, nähen, schneiden zu und stecken ab, bis die filigranen Kunstwerke fertig sind.Liebe zum Detail

Viel Handarbeit steckt trotz maschineller Fertigung noch in ihnen - die Liebe zum Detail ist unverkennbar. Seit einem Vierteljahrhundert ist das Unternehmen in Ehrang beheimatet und operiert weltweit im Textilbereich.Spitzen in allen Formen, einst manuell aus der Technik der geknüpften Franse entwickelt, zieren Tischwäsche aller Art. Und die wird auf dem ganzen Globus vertrieben: in Australien und Korea ebenso wie in Amerika und Japan.Vor über 25 Jahren begann die gelernte Bürogehilfin und passionierte Hobbynäherin, für Raumausstatter oder Lokale zu nähen und Tischdecken sowie Lampenschirme zu beziehen. Startkapital war eine Nähmaschine, die Ingrid Erasme von ihrem ersten Weihnachtsgeld als Angestellte bei der Firma Agrob kaufte. Die Idee, Tischdecken mit ungewöhnlichen Randlösungen zu fertigen, wurde geboren. Und da ergab sich eben feinste filigrane Spitze als bessere Alternative zu gesäumten Rändern."Wir sind führend in der Welt", zeigt sich Ingrid Erasme selbstbewusst, "alle kopieren uns". Die Entwürfe zu den Mustern übernahm bislang Ehemann Theo; Tochter Britta hält bei der Produktentwicklung, Kundenbetreuung und im Auslandsgeschäft die künftigen Ruder schon in der Hand. Die Anfänge der Firma begannen zusammen mit Hildegard Salm im heimischen Souterrain im Drosselweg.Als bereits 14 Mitarbeiter beschäftigt waren, verlegte man aus Raumgründen 1991 die Produktion in die Servaisstraße 40. Vertrieben werden die Produkte in Fachgeschäften, Raumausstattungs- und Porzellanläden oder über Konzerne und Versandhandel. In der nahen Region sind die Produkte allerdings nicht zu haben - es sei denn, man besucht den Fabrikverkauf montags und dienstags. Dort surrten kurz nach dem Jubiläumsbüfett schon wieder die Nähmaschinen - elf Arbeitsgänge sind für die kompliziert verarbeitet wirkenden Tischdecken nötig.Seit wenigen Jahren hat das Unternehmen eine Fashion-Line eingeführt, die den Geschmack von Liebhabern weniger verschnörkelter Designs treffen soll. "Ihr Beispiel zeigt uns, dass es auch unter schwierigen Bedingungen möglich ist, ein Unternehmen aufzubauen und erfolgreich am Markt zu etablieren", erklärte der stellvertretene IHK-Geschäftsbereichsleiter Werner Scherf bei der Überreichung der Jubiläumsurkunden an Ingrid Erasme und Hildegard Salm. Er lobte in diesem Zusammenhang die Belegschaft für ihr Verantwortungsbewusstsein und deren Kreativität.In der Tat: Ein Mitarbeiter hatte beim Jubiläumsfest seine neunmonatige Tochter mit dabei. Was in Hinblick auf die Geschichte des Familien-Unternehmens eine Selbstverständlichkeit ist.

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