In der Hotel-Welt zu Hause, in Trier daheim

Flexibilität und Geduld haben sich für sie ausgezahlt: Drei Jahre wartete Anja Ahnen (39) auf einen guten Job in der Trie-rer Heimat. Sie bekam sogar einen "sehr guten": Seit Jahresbeginn leitet sie das "Mercure-Hotel Porta Nigra".

 „Ich liebe meinen Job und meinen Arbeitsplatz“: Deshalb steigt Anja Ahnen auch bei Regen für den Fotografen auf das Dach des von ihr geleiteten „Mercure-Hotels Porta Nigra“. TV-Foto: Roland Morgen

„Ich liebe meinen Job und meinen Arbeitsplatz“: Deshalb steigt Anja Ahnen auch bei Regen für den Fotografen auf das Dach des von ihr geleiteten „Mercure-Hotels Porta Nigra“. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. "Ahnen? Sind Sie vielleicht mit der Ministerin verwandt?" Ja, ist sie. SPD-Hoffnungsträgerin Doris Ahnen ist eine Schwester von Anja Ahnen, und die wiederum zeigt sich im Gegensatz zu kursierenden Gerüchten überhaupt nicht genervt, auf das bekannteste Familienmitglied angesprochen zu werden: "Warum sollte ich? Wir sind alle sehr stolz auf Doris." Ihre eigene Biografie ist ebenfalls beeindruckend. Und während Doris, die zweitälteste der vier Ahnen-Schwestern, vermutlich über kurz oder lang von Mainz nach Berlin wechseln wird, ist "Nesthäkchen" Anja froh, wieder dort gelandet zu sein, wo sie herkommt: in Trier.Hinter ihr liegt eine 15-jährige "Tournee" durch die deutsche Hotellerie. Nach der Ausbildung zur Hotelfachfrau im "Eurener Hof" arbeitete sie zunächst als Rezeptionistin im luxemburgischen Casino 2000 (Mondorf-les-Bains), ehe es sie nach Norderney, Braunschweig, Dortmund-Witten, Castrop-Rauxel und Bielefeld verschlug. Zwischendrin bekleidete sie ihre erste Direktoren-Stelle im "Victor's Residenz Hotel" am Deutsch-Französischen Garten in Saarbrücken. Das war zwar "erfreulich nah an Trier". Doch Ende 2006 sollte es noch besser kommen. Anja Ahnen spricht von "einer glücklichen Fügung": Das einstige "Dorint-Hotel Porta Nigra "gehört inzwischen zur Mercure-Kette, in deren Diensten sie seit 2003 steht. Ihre gleich hinterlegte Bewerbung auf einen "heimatnahen" Posten hatte Erfolg, als der noch aus der Dorint-Ära stammende Direktor Peter van Wylick das Vier-Sterne-Hotel direkt gegenüber der Porta Nigra verließ. Doch es sind nicht nur Nostalgie- und Heimatverbundenheit, die die in Ehrang geborene und in Olewig aufgewachsene frühere Schülerin des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums jubeln lassen: Der Dienstantritt in einem der Spitzenhotels der ältesten Stadt Deutschlands beendete die Wochenendbeziehung, die sie zuvor mit ihrem in Luxemburg arbeitenden Ehemann Jürgen Vüst (40; stammt aus Ostfriesland) notgedrungen führte. Häuslich niedergelassen hat sich das Paar in Konz. Eine Trier-Eingewöhnungsphase brauchte Anja Ahnen nicht. Man kennt sich in Direktorenkreisen: Zum Beispiel Klaus Tonkaboni ("Blesius Garten") aus gemeinsamen Schulzeiten und Simon Haag vom "Eurener Hof" von der Ausbildung, die sie dort absolvierte. Mit den weiblichen Kollegen aus der Vier-Sterne-Liga wie Gabriele Schmitz ("Mercure Kaiserthermen") und "Park-Plaza"-Chefin Elisabeth Schug, ebenfalls eine "Heimkehrerin", versteht sie sich "prächtig": "Ich glaube, wir können gemeinsam noch viele Impulse für Trier und die Fremdenverkehrs-Entwicklung geben." In ihrem ersten Porta-Mercure-Jahr aber will sich die 39-Jährige in allererster Linie um das 106-Zimmer-Hotel und das 45-köpfige Team kümmern - und das praktizitiert sie seit Januar mit großem persönlichen Zeitaufwand. Ehrgeizig? "Ja, ganz sicher. Denn ich liebe meinen Job und stelle hohe Ansprüche an meine eigene Leistung."Da trifft es sich sehr gut, mit einer "richtig guten Mannschaft zusammenzuarbeiten", und nebenher den Frontalblick aufs Stadt-Wahrzeichen zu haben: "In Trier zu arbeiten, ist schon toll. Das aber direkt an der Porta Nigra - das nenne ich einen exklusiven Heimvorteil."

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