In der Not wartet der Doktor in Trier

Schweich/Trier · Neue Anlaufstelle: Die Bereitschaftsdienstzentrale Trier ist ab 1. Juli auch für hausärztliche Notfälle in der Nacht sowie an Wochenenden und Feiertagen aus dem Raum Schweich zuständig. Für die Räume Hermeskeil und Zemmer gibt es noch keine zentrale Lösung.

Wenn die Grippe plagt oder die Kopfschmerzen peinigen, dann weiß der Hausarzt meist guten Rat. Doch auch der Mediziner des Vertrauens hat irgendwann einmal Feierabend oder ein freies Wochenende. Ein Patient aus Saarburg weiß auch in diesem Fall, wohin er sich wenden muss: an die Bereitschaftsdienstzentrale im Saarburger Krankenhaus.

Menschen aus dem Raum Hermeskeil, Zemmer sowie aus dem Schweicher Umland müssen sich hingegen an die jeweils diensthabenden Mediziner in deren Praxen wenden.
Für Schweich bedeutet dies, dass es in der einen Woche nach Hetzerath gehen kann, in der folgende Woche der Arzt möglicherweise in Schweich zu finden ist. Mit dieser jahrelang eingeübten Praxis ist bald Schluss: Der Versorgungsbereich Schweich wird zum 1. Juli an die Bereitschaftsdienstzentrale Trier angegliedert. Das bedeutet: Immer dann, wenn der Hausarzt nicht im Dienst ist, ist die Feldstraße 16 in Trier die richtige Adresse für den Notfall. Dort, im Gebäude des Mutterhauses der Borromäerinnen, befindet sich schon seit Jahren die Bereitschaftsdienstzentrale für die Stadt Trier.

Hintergrund für die Veränderungen beim Notdienst ist ein Beschluss der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, bis Ende 2013 flächendeckend den Bereitschaftsdienst an zentralen Anlaufpunkten einzuführen.Nach dem 1. Juli gibt es dann nur noch zwei Gebiete im Landkreis Trier-Saarburg, in denen das althergebrachte Bereitschaftsmodell praktiziert wird: im Bezirk Hermeskeil/Reinsfeld/Beuren sowie im Bezirk Zemmer/Binsfeld/Speicher. Nach Auskunft von Rainer Saurwein, Pressesprecher der Kassenärztlichen Vereinigung, soll auch für diese Gebiete zeitnah eine Lösung gefunden werden.

Da bei der Neuorganisation auch auf zumutbare Entfernungen hin zu den Bereitschaftsdienstzentralen geachtet werde, könne der Raum Hermeskeil nicht einfach Trier oder Saarburg zugeordnet werden, sagt Saurwein. Es werde unter anderem geprüft, ob die Bereitschaftsdienstzentrale Birkenfeld zuständig werden soll.
Für die noch offene Frage nach der Zuordnung der Region Zemmer wird sicher eine Rolle spielen, wie die Bereitschaftsdienste im Landkreis Bernkastel-Wittlich sowie im Eifelkreis Bitburg-Prüm geregelt werden. Diese beiden Kreise gehören zu den letzten Regionen im Land, in denen es noch keine zentralen Anlaufstellen gibt.Extra

Hausarzt: Der Versorgungsbereich Schweich umfasst die Gemeinden Bekond, Detzem, Ensch, Fell, Föhren, Hetzerath, Kenn, Klüsserath, Köwerich, Leiwen, Longen, Longuich, Mehring, Pölich, Riol, Schleich, Schweich, Thörnich und Trittenheim. Ab 1. Juli ist die Ärztliche Bereitschaftsdienstzentrale Trier in der Krankenanstalt Mutterhaus der Borromäerinnen, Feldstraße 16, 54290 Trier, Telefon 116117, zuständig. Die zentralen Anlaufstellen finanzieren sich unter anderem durch einen Pflichtbeitrag von monatlich 270 Euro, den alle Vertragsärzte im Land zu leisten haben. Die Kassenärztliche Vereinigung will die noch anstehenden Veränderungen für die Räume Hermeskeil und Zemmer zeitnah bekannt geben, nachdem eine Entscheidung gefallen ist. har

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