In der Sauna wird's heißer, auf dem Parkplatz enger

Trier · 60 statt der bisherigen 20 Ruheplätze gibt es ab Herbst im Saunagarten im Bad an den Kaiserthermen. Dafür bauen die Stadtwerke ein neues Haus. Auch die Aufguss-Sauna wird erweitert. Das Parkplatzproblem des Bads wird sich dagegen wohl frühestens in vier Jahren lösen lassen.

 Der Saunagarten hinter dem Trierer Stadtbad soll erweitert werden. Werner Bonertz und Arndt Müller von den Stadtwerken, die Bad und Sauna betreiben, zeigen den Plan vom neuen, größeren Ruhehaus. TV-Foto: Friedemann Vetter

Der Saunagarten hinter dem Trierer Stadtbad soll erweitert werden. Werner Bonertz und Arndt Müller von den Stadtwerken, die Bad und Sauna betreiben, zeigen den Plan vom neuen, größeren Ruhehaus. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Wer es beim berühmt-berüchtigten Salzaufguss, der schon mal gut und gerne 20 Minuten dauern kann, auf der oberen Sitzreihe aushält, gehört zu den Hartgesottenen. Demnächst wird es dort allerdings noch heißer. Denn die Stadtwerke erweitern die Aufguss-Sauna auf ihrem Außengelände am Bad an den Kaiserthermen. "Künftig werden es vier statt der bisherigen drei Sitzreihen sein, die untere etwas tiefer, die obere etwas höher", sagt Bad-Leiter Werner Bonertz. Aus den bisherigen - offiziell - 45 Sitzplätzen werden dadurch 60.
An manchem Samstag und Sonntag drängeln sich allerdings nicht nur viel mehr Schwitzwütige in die Aufguss-Sauna, bis zu 200 Gäste sind dann insgesamt auf dem Gelände. Im Ruhehaus des beliebten Außenbereichs gibt es allerdings bislang nur 20 Liegen. Und was die Deutschen auf Mallorca können, können sie in Trier schon lange: "Obwohl wir unsere Gäste darauf hinweisen, es bitte nicht zu tun, werden die Liegeplätze oft mit Handtüchern belegt, um sie zu reservieren - was bei den anderen Gästen für Unmut sorgt." Dieses Platzproblem war Hauptgrund für den Bau des neuen Ruhehauses, der am Montag beginnt. Dafür wird das Saunagelände hinter den beiden Feuer öfen-Saunen auf dem Parkplatz des Bads erweitert.
Zehn der insgesamt 120 Stellplätze fallen dadurch weg - was das an vielen Tagen massive Parkproblem verschärfen wird. "Wir würden gerne auch unsere Stellfläche ausweiten, allerdings fehlt uns dafür der Platz", sagt Bonertz.
Zwar haben die Stadtwerke ein Nachbargelände angekauft, der Mietvertrag mit dem dortigen Pächter läuft allerdings noch mindestens vier Jahre. "Frühestens dann werden wir den Parkplatz ausweiten können", bedauert Bonertz. Mit benachbarten Anliegern sei man aber im Gespräch, ob deren Parkflächen zumindest am Abend für Bad- und Saunagäste freigegeben werden können.
Das neue Ruhehaus wird zwei Etagen mit je rund 70 Quadratmetern und Platz für knapp 40 Liegen haben. Für die obere Etage sind zwei Räume für Massagen, Kosmetik- und Wellnessbehandlungen eingeplant. Masseurin Sandra Kossel, die seit einem Jahr ein Studio im Innenbereich von Bad und Sauna betreibt, wird ihr Team erweitern. "Bislang konnte ich nicht alle Kunden annehmen, durch den Umbau und die Aufstockung wird das anders werden", sagt die Kosmetikerin.
Die Bauarbeiten für das neue Ruhehaus beginnen am Montag. Bis August bleibt die bisherige Palisadenwand, die den Saunagarten vom Parkplatz trennt, noch bestehen. "Im August - voraussichtlich in den Sommerferien - müssen wir dann die Sauna für zwei Wochen schließen, um die Verbindung zwischen dem jetzigen und dem neuen Gelände samt Ruhehaus zu errichten", sagt Bad-Leiter Bonertz. Während der Schließung soll die Aufguss-Sauna um die vierte Sitzbank erweitert werden.
Anschließend findet der Innenausbau des neuen Ruhehauses statt, das im Oktober eröffnet.Extra

Insgesamt 400 000 Euro investieren die Stadtwerke in den Aus- und Umbau des Saunagartens. Laut Bad-Leiter Werner Bonertz schreibt der Saunabetrieb schwarze Zahlen. Das dazugehörige Bad an den Kaiserthermen ist dagegen mit öffentlichen Mitteln subventioniert. Rund eine Million Euro schießt die Stadt pro Jahr zu Betriebs- und Personalkosten dazu. "Der Gewinn, den wir mit der Sauna erwirtschaften, fließt in den Gesamt-Bäderbetrieb ein", sagt Bonertz. "Ohne die Sauna wäre der Fehlbetrag, den die Stadt ausgleicht, höher." Die SWT hatten die Stadtbadsauna 2009 um den bislang 1500 Quadratmeter großen Außenbereich erweitert. Hatte die Sauna vor der Ausweitung rund 20 000 Besucher jährlich, steigerte sich diese Zahl 2014 auf knapp 46 000. woc

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