In der Stadt wird Wohnraum knapp

TRIER. Der Wohnraum in der Stadt Trier wird knapp. So lautet die Prognose der Sparkasse Trier und der LBS Immobilien GmbH für die kommenden Jahre. Im Kreis Trier-Saarburg gibt es bereits heute gefragte Orte, in denen die Grundstückspreise Trierer Niveau erreicht haben.

Arbeiten, sparen, Haus bauen. Jahrzehntelang galt dieser Dreisatz, wenn es darum ging, eine eigene Immobilie anzuschaffen. Doch die Zeiten haben sich geändert. "Wir merken einen klaren Trend zur Lebensabschnittsimmobilie", sagt Jörg Ahrenstedt, Geschäftsführer der LBS Immobilien GmbH, bei der Vorstellung der Jahreszahlen 2005 für Trier und Umgebung: "Eine Eigentumswohnung als Berufsanfänger, das Reihenhaus als Vier-Personen-Haushalt und der Ruhesitz als alter Mensch." Trend zum Wohnen in der Trierer City

Eine Entwicklung, die LBS-Gebietsleiter Peter Becker bestätigen kann. "Der Trend deutet hin zum Wohnen in der Trierer Innenstadt", sagt er. Es gebe einen Bedarf an 100-Quadratmeter-Wohnungen, den er aus dem Angebot heraus nicht mehr decken könne. Vor allem in den Stadtteilen Heiligkreuz, Weismark, Ost und in Uni-Nähe könne man "froh sein, wenn man etwas erbt", sagt er. Und Rainer Zang, Leiter der Immobilien-Vermittlung der Sparkasse Trier ergänzt: "Dort liegt der Preis für eine Immobilie rund 15 bis 20 Prozent über dem Niveau vergleichbarer Objekte in anderen Stadtteilen." Vor allem ältere Menschen ziehe es in die Trierer City innerhalb des Alleenrings, was meist mit einem Verkauf ihrer Immobilie auf dem Land einhergehe. Bei dieser Klientel seien vor allem mittel- und höherpreisige Objekte gesucht. Im Trierer Umland, im Kreis Trier-Saarburg, sind sowohl Gebraucht-Immobilien als auch Neubaugrundstücke gefragt. "Second-Hand-Objekte sind der Renner", sagt Ahrenstedt. Insgesamt haben die Vermittlungen der Bausparkasse und der Sparkasse 2005 in der Stadt Trier und dem Kreis Trier-Saarburg 281 Immobilien im Wert von über 43 Millionen Euro vermittelt - ein Plus von 56 Prozent bei der Zahl der Objekte und von 46 Prozent beim Objektwert. "Im Umland sind vor allem die Gebiete Obermosel, Langsur, Trierweiler, Sirzenich, Schweich und Riol gefragt, also Orte mit Nähe zu Luxemburg oder mit Anschluss an eine Autobahn", sagt Rainer Zang. Der so genannte "Luxemburg-Effekt" macht sich auch bei den Preisen bemerkbar. "In einigen der Orte ist man bei den Baugrundstückspreisen nicht mehr weit weg vom Trierer Niveau", sagt LBS-Gebietsleiter Becker. Man werde teilweise von der Nachfrage erschlagen. Eine Tendenz, die laut Sparkassen-Vorstand Remigius Kühnen auch in diesem Jahr anhalten wird. "Der Bedarf wird weiter wachsen und Mieten steigen lassen. Selbst das Ende der Eigenheimzulage wird das nicht aufhalten", sagt er. Und so liegt etwa die Zahl der Baugenehmigungen für 2005 in der Region weit über dem Niveau in Bund und Land. Während ihre Zahl in Rheinland-Pfalz um 16 Prozent fiel, nahm sie in der Stadt Trier gegenüber 2004 um sieben Prozent und gegenüber 2003 um 45 Prozent zu - auch dank der Neubaugebiete auf dem Petrisberg in Trier. Und was die Zinsentwicklung angeht, prognostiziert der LBS-Immobilien-Experte Ahrenstedt: "Der Wohnungsneubau wird sich einschränken. Aber auch, wenn der Zins moderat steigt, wird Wohnraum immer noch finanzierbar bleiben."

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