In kräftigen Farben

TRIER. (mew) Seit sieben Jahren lebt sie in Trier. Doch gebürtig ist Hanna Adamik aus Polen. Sie lebt zweisprachig, lässt sich von beiden Kulturen inspirieren und greift literarisch inspiriert zum Pinsel. Ihre aktuellen Werke stellt sie unter dem Titel "Ge-Sicht" bis zum 18. Juli im Lesecafé des Palais am Dom aus.

Hanna Adamik scheint dem Leben positiv zu begegnen: sie lächelt, und auch ihre Bilder überstrahlen mit kräftigen Farben die weißen Wände. Gelb-, Grün- und Blautöne überwiegen, manchmal findet sich ein kleines kraftvolles Rot auf den Leinwänden. So stakst passend zum Titel ein langbeiniger roter Vogel durch die Bilddiagonale - das Acryl-Gemäldes besticht durch seine Dynamik sowie durch die kontrastive Farbenwirkung, wenn knalliges Rot auf sattes Grün trifft. Grün scheint eine favorisierte Farbe von Hanna Adamik zu sein. Gleich mehrere Serien (häufig in Quartett-Formation) sind in dieser Nuance gehalten, changieren manchmal ins Gelbliche - allesamt Sommertöne, die perfekt zum lauen Lüftchen passen, das durch die geöffneten Fenster hereinweht. Für Fernweh sorgen während der Vernissage die argentinisch angehauchten Akkordeonklänge von Theo von der Poel. Früher hat Hanna Adamik auch gezeichnet und in Öl gemalt. Momentan verwendet die Mutter eines 19-jährigen Sohnes fast ausschließlich Acrylfarben: "Ich mag es einfach, weil es schnell und einfach ist. Außerdem ist der Geruch nicht so stark", gibt sie pragmatische Hinweise. Weniger pragmatisch eher intuitiv und individuell bekommt der Besucher einen Zugang zu ihren Bildern, deren Farbenrausch schon auf den ersten Blick ergreifend ist. Befasst man sich länger mit ihnen, entwickelt jedes für sich eine ganz eigene Dynamik, und immer wieder tauchen subtile Gesichter innerhalb der Gemälde auf. Die Ausstellung "Ge-Sicht" ist bis zum 18. Juli im Lesecafé des Palais am Dom zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr.

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