In neuer Trägerschaft

TRIER. (thk) Das "Modellprojekt zur Entwicklung neuer Trägerstrukturen für katholische Kindertages-Einrichtungen im Bistum Trier" war schon im Dezember 2002 beendet, doch erst jetzt wurden die Ergebnisse vorgestellt.

Vor drei Jahren startete das Bistum das Projekt mit der Übernahme von 61 Kindertages-Einrichtungen - inzwischen sind 170 in Trägerschaft dreier neugegründeter gemeinnütziger Trägergesellschaften, so genannten gGmbHs. Die Überschreibung der Einrichtung von der Kirchengemeinde auf die neue Trägerschaft ist freiwillig. Auf der Abschlusstagung unter dem Motto "Gemeinsam sind wir stärker" wurden die Ergebnisse vorgestellt. Die drei gemeinnützigen Trägergesellschaften für katholische Kindertages-Einrichtungen sind nach den Regionen Koblenz, Trier und Saarland aufgeteilt. Ziel ist es, durch die Zusammenfassung von Kindergärten die Qualität der Arbeit zu sichern, die Effizienz zu steigern und auf Bedürfnisse der Eltern besser zu reagieren. Durch das Konzept sollen die bisherigen Träger, die Kirchengemeinden, von Verwaltungs- und Leistungsaufgaben entlastet werden. "Gerade kleinere Kirchengemeinden sind den wachsenden Anforderungen von Eltern und Politik nicht mehr gewachsen", sagt Georg Binninger, einer der Verantwortlichen. Auch für die Kommunen sei es vorteilhaft, wenn sie für alle Einrichtungen einen Gesprächspartner hätten. Mit der Entwicklung sind die Verantwortlichen durchaus zufrieden. Viele Kirchengemeinden haben das Angebot angenommen und ihre Kindertages-Einrichtungen der neuen Trägerschaft überschrieben. Derzeit beschäftigen die gemeinnützigen GmbHs rund 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bistum, die täglich 15 000 Kinder betreuen. Voraussichtlich werden noch mehr Einrichtungen in die neue Trägerschaft wechseln. Besonders beliebt ist die neue Struktur im Saarland. Bereits die Hälfte der kirchlichen Kindertages-Einrichtungen hat sich der Trägergesellschaft angeschlossen. "Wir haben keine Obergrenze, solange Nachfrage vorhanden ist, werden wir die Einrichtungen aufnehmen", sagt Georg Binninger. Auch die Skepsis bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie bei den Eltern hat sich nach Ansicht von Franziska Larrá vom Steuerungsbüro gelegt. Dies belegt auch die Studie von Professor Sebastian Honig von der Universität Trier, der das Projekt wissenschaftlich betreute und zwei Elternbefragungen durchführte. Dabei zeigte sich, dass die Eltern die Struktur positiv bewerteten. Je länger ein Standort dazu gehörte, desto besser fiel die Bewertung aus. Auch die Erwartung der Eltern nach einer christlichen Erziehung werde in den Kindertages-Einrichtungen erfüllt.

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