In Trier kracht es zwölf Mal am Tag

Trier · Triers Autofahrer sind oft zu schnell unterwegs, achten in vielen Fällen nicht auf den Sicherheitsabstand und machen gravierende Fehler beim Abbiegen, Wenden und Einfädeln in den Verkehr. Das sind die Hauptursachen der rund 4300 Unfälle des Jahres 2015 im Trierer Stadtgebiet.

 Zu hohes Tempo, zu geringer Abstand: Die Zahl der Unfälle im Stadtgebiet ist 2015 gestiegen. Unser Foto zeigt eine Szene am Moselufer. TV-Foto: Friedemann Vetter

Zu hohes Tempo, zu geringer Abstand: Die Zahl der Unfälle im Stadtgebiet ist 2015 gestiegen. Unser Foto zeigt eine Szene am Moselufer. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: friedemann vetter (Ve._), Friedemann Vetter ("TV-Upload vetter"

Trier. Es kracht im Schnitt zwölf Mal pro Tag auf den Trierer Straßen. Die Unfallbilanz 2015, gestern veröffentlicht von der Polizeiinspektion Trier, zeigt klar negative Trends: Sowohl die Menge der Unfälle insgesamt als auch die Zahl der Verletzten steigt an.

Die Opfer: Im statistischen Durchschnitt vergeht kein Tag in Trier, an dem nicht mindestens ein Autofahrer, Radfahrer oder Fußgänger auf den Trierer Straßen verletzt wird. Bei 493 Verkehrsunfällen wurden insgesamt 636 Menschen verletzt, davon 105 schwer und 531 leicht. Das sind 42 Verletzte mehr als im Jahr 2014. Zu den Unfallopfern gehören auch 31 Kinder: 14 wurden als Mitfahrer in einem Auto verletzt, sechs als Fußgänger und elf als Radfahrer.

Die Ursachen: Zu den Hauptunfallursachen zählt laut Mitteilung der Polizei einmal mehr der zu geringe Sicherheitsabstand zum Fahrzeug voraus. 45 Prozent aller 2015 aufgenommenen Unfälle (1952) im Trierer Stadtgebiet basieren auf dem Abstand, der so gering ist, dass er eine sichere Reaktion auf ein unerwartetes Manöver des Vordermanns nicht mehr zulässt. Weiter gehören Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sowie falsches Einfahren in den fließenden Verkehr zu den Hauptursachen von Verkehrsunfällen, die sich in Trier ereigneten. In 1046 Fällen krachte es deshalb.
Ebenfalls gefährlich: das Ignorieren der Vorfahrt. Dieser Fehler führte laut Polizei zu 285 Unfällen, in deren Verlauf insgesamt 104 Menschen verletzt wurden. In jeder Unfallstatistik mit dabei ist auch die zu hohe Geschwindigkeit. Auch innerhalb des Trie rer Stadtgebiets spielt sie eine gravierende Rolle und führte im Jahr 2015 zu insgesamt 201 Unfällen.
Die Radfahrer: Angestiegen ist die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Fahrradfahrern. An 151 Unfällen waren Radfahrer beteiligt. Das sind 31 mehr als in 2014. Bei 84 dieser Unfälle waren die Fahrradfahrer auch Unfallverursacher. "Das ist umso bedenklicher, da bei Zusammenstößen zwischen Fahrrad und PKW der Fahrradfahrer meist verletzt wird", sagt Stephan Wagner im Namen der Polizeiinspektion Trier. Die Hauptunfallursachen sind die Benutzung falscher Fahrbahnteile wie Gehwege oder Fußgängerüberwege und das falsche Einfahren in den fließenden Verkehr.

Die Fußgänger: Im vergangenen Jahr wurden 60 Fußgänger in Verkehrsunfälle verwickelt. 19 wurden schwer und vier leicht verletzt.

Der Rausch
: Bei 85 Verkehrsunfällen waren Alkohol, Drogen oder Medikamenteneinfluss die Hauptunfallursache. "Dies entspricht etwa 1,9 Prozent aller Unfälle in Trier", sagt Wagner. "Seit Jahren setzt die Polizeiinspektion Trier sowohl auf die Prävention als auch auf die regelmäßige Durchführung entsprechender Verkehrskontrollen." 2015 wurden 452 Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Fahrens unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung eingeleitet. 131 Mal konnten die Beamten eine Trunkenheitsfahrt verhindern und Fahrzeugschlüssel sicherstellen.

Die Flucht: Die Zahl der Unfallfluchten ist von 951 im Jahr 2014 auf 986 in 2015 gestiegen. "Die Aufklärungsquote liegt hier bei guten 48 Prozent", sagt Stephan Wagner.Extra

Die Polizeiinspektion Trier, zu der auch die Polizeiwache Innenstadt gehört, ist nicht für das gesamte Trierer Stadtgebiet zuständig. Die Stadtteile Biewer, Ehrang, Quint, Pfalzel, Eitelsbach und Ruwer fallen in das Ressort der Polizeiinspektion Schweich. Die Polizei Trier ist außerdem zuständig für die Ortsgemeinden Hockweiler, Franzenheim, Igel, Langsur, Ralingen und Trierweiler der Verbandsgemeinde Trier-Land sowie die Ortschaften Korlingen, Sommerau, Gutweiler, Gusterath, Pluwig und Ollmuth der Verbandsgemeinde Ruwer. Die Polizeiinspektion Schweich meldet für 2015 insgesamt 1493 Unfälle und damit einen leichten Anstieg um zehn. 1142 Unfälle ereigneten sich in der Stadt und der Verbandsgemeinde Schweich sowie in Teilen der Verbandsgemeinden Trier-Land und Ruwer; die restlichen 351 im Bereich des Stadtgebietes Trier. 212 Menschen wurden verletzt, 22 weniger als im Vorjahr. Die Autobahnpolizei Schweich nahm 2015 insgesamt 944 Unfälle auf, 215 mehr als 2015. 20 Menschen erlitten schwere und 148 leichte Verletzungen. Nach zwei Jahren ohne Unfalltote verloren in 2015 zwei Menschen ihr Leben bei Unfällen auf der Autobahn. Auffällig: Die Zahl der Wildunfälle stieg um fast 30 Prozent auf 206. jp

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