In Wald und Flur rund um Mehring Müllsündern auf der Spur

Als einzige Ortsgemeinde im Kreis Trier-Saarburg leistet sich der Wein- und Touristikort Mehring seit einigen Wochen einen Feldhüter. Das Ehrenamt hat der 57-jährige Eugen Prümm übernommen.

 Ortsbürgermeister Jürgen Kollmann (rechts) und Feldhüter Eugen Prümm beraten an der Mehringer Übersichtskarte weitere Maßnahmen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Ortsbürgermeister Jürgen Kollmann (rechts) und Feldhüter Eugen Prümm beraten an der Mehringer Übersichtskarte weitere Maßnahmen. TV-Foto: Dietmar Scherf

Mehring. Die in vielen Dörfern üblichen Dreck-weg-Tage dürften künftig in Mehring der Vergangenheit angehören. Das hofft jedenfalls Ortsbürgermeister Jürgen Kollmann. "Allein durch die Existenz des Feldhüters und weil er sie anspricht, halten sich die Leute verstärkt an die bestehenden Regeln." Denn mit ihrem neu eingestellten Feldhüter Eugen Prümm (57) will die Gemeinde, mit einstimmigem Beschluss des Ortsgemeinderats, insbesondere der zunehmenden illegalen Müllentsorgung entgegenwirken.

Der gelernte Koch und Küchenmeister Prümm will zunächst die Altlasten entsorgen und in Zukunft keine wilden Müllkippen mehr zulassen. Dazu gehört für den Vater einer Tochter auch, mit einem Altmetallhändler eiserne Hinterlassenschaften einzusammeln. Auf erste Erfolge können Ortsbürgermeister Kollmann und Eugen Prümm schon jetzt verweisen. Neben weniger Dreck und Müll steige in letzter Zeit auch die Anzahl von Anträgen auf Brandgenehmigungen beim Ordnungsamt. "Als ehemaliger Marathonläufer bereitet es mir keine Probleme, im Monat bis zu 70 Kilometer zu Fuß auf der Gemarkung zurückzulegen", erzählt Premm. "Dabei kontrolliere ich Wege, Parzellen in Feld, Wald und Flur sowie natürlich auch die Bachläufe." Um schnell "brisante Stellen" zu erreichen, nutze er gelegentlich aber auch sein Mountainbike oder den Roller.

Prümm, der zunächst für ein Jahr mit der Option auf Verlängerung in das Ehrenamt berufen ist, fertigt monatlich einen Bericht über seine Aktivitäten und Maßnahmen für die Ortsgemeinde. Danach werden weitere Schritte mit dem Ortsbürgermeister abgestimmt.

Aus der Bevölkerung erhält der Feldhüter positive Resonanz. Kollmann sagt erfreut: "Eugen Prümm ist durch seinen großen Bekanntheitsgrad eine Respektperson im Ort. Die Leute hören auf ihn und befolgen seine Ratschläge und Hinweise." dis

EXTRA ZUM BERUF DES FELDHüTERS



Wie der Hausierer oder Kesselflicker gehört der Feldhüter auch in die Kategorie ausgestorbener Gewerbe. Wächter und Wahrer, Hüter, Heger und Pfleger, solche Bezeichnungen dokumentieren das hohe Ansehen und die verantwortliche Tätigkeit des Feldhüters in der Vergangenheit. In früherer Zeit führte er oft einen kräftigen Eichenstock mit sich. Ihn setzte er ein, wenn einmal körperliche Gewalt vonnöten war. Den amtlichen Charakter des Feldhüters erkannte man an seiner hohen Schirmmütze. Für die Bauern war er der Freund und Helfer, für die Dorfjugend, für Wilderer und ortsfremde Touristen ein Schreckgespenst (Quelle: www.brauchtumsseiten.de). dis

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort