"Indoor-Flohmarkt": Neues Ladenkonzept in der Trierer Saarstraße eröffnet

Trier · Ein ungewöhnliches Konzept, eine große Leidenschaft für Musikplatten und eine neue Ladenfläche in der Saarstraße: Der 45-jährige Bayer Christophe Streibl hat mit einer Regalfachvermietung und einem Tonträgerhandel seinen Traum in Trier verwirklicht.

 Musik und Flohmarkt: In seinem neuen Laden bietet Christophe Streibl Tonträger aller Musikrichtungen und viel Platz zum Verkauf von Kunsthandwerk an. TV-Foto: Sebastian Stein

Musik und Flohmarkt: In seinem neuen Laden bietet Christophe Streibl Tonträger aller Musikrichtungen und viel Platz zum Verkauf von Kunsthandwerk an. TV-Foto: Sebastian Stein

Foto: Sebastian Stein (sebi) ("TV-Upload Stein"

"Schallplatten sind wie Aktien", meint Christophe Streibl, wenn er über den aktuell steigenden Wert seiner Sammlung spricht. Seit 30 Jahren hat er mehr als 2000 CDs und 2000 Schallplatten gekauft, geerbt und geschenkt bekommen. Die Kundschaft für einen Schallplattenladen sei auch in Trier da, doch trotzdem reiche dies nicht, um über die Runden zu kommen, erklärt Streibl die Idee seiner Kombination.
Neben dem Tonträgergeschäft betreibt er auf einer riesigen Ladenfläche eine Regalfachvermietung. Hinter dem sperrigen Wort versteckt sich das Konzept eines ständigen "Indoor-Flohmarktes". Kunden bringen Streibl ihre Ware und entsprechende Preisvorstellungen, er stellt die Fläche und wickelt die Verkäufe ab. Eine antike Petrusfigur, eine überdimensionale Uhr, viel Kunsthandwerk, selbst gemalte Bilder, Kleidung und Literatur sind in den Regalen und Vitrinen zu finden.
Mit der Vielfalt möchte Streibl das Kundeninteresse wecken. "Es kann sein, dass der Laden in vier Monaten komplett anders aussieht." Eine Woche vor Eröffnung konnten Kunden ihre Waren bereits im "Graf-Streibl" abgeben. Auch wenn der Laden am ersten Verkaufssamstag noch leer wirkt, sollen in drei Monaten 80 Prozent vermietet sein. Das Konzept habe sich in anderen Städten schon bewährt.Noch viel Kram zu Hause


Marina Mohr aus Trier ist am Eröffnungstag vorbeigekommen, um zu stöbern. "Das ist besser als auf dem Flohmarkt. Hier kann ich mir auch vorstellen, etwas zu verkaufen", meint sie. Auch Pascal Dalstein findet den Laden praktisch. Er habe noch viel Kram zu Hause, es sei aber zu viel Arbeit, alles bei Internet-Auktionshäusern einzustellen: "Das Geld, das ich dann hier verdienen könnte, würde ich direkt in neue Schallplatten investieren."
Die Räume einer ehemaligen Schreinerei hat Streibl in zwei Monaten Renovierungszeit gestaltet, den Namen des Ladens mit seiner Frau. Denn Streibl ist kein wirklicher Graf. Der Ladenname ist eine Kombination der beiden Nachnamen des Paares.
Wie sich die Regale gestalten, liegt an den Kunden. Mit einer Mindestzeit von 14 Tagen können sie ein Regalfach (drei Euro/Woche), einen Kleiderbügel oder einen Vitrinenplatz (je ein Euro/Woche) mieten.
In seinem Konzept ist Streibl flexibel. Auf Anfrage besorgt er gewünschte Musikplatten oder vermietet spontan ein ganzes Regal oder eine Sitzbank als Ausstellungsfläche.

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