Industriepark Region Trier: Bei 3000 Arbeitsplätzen ist das Ziel erreicht

Föhren/Hetzerath · Ein paar Hangars mit französischen Kleinhubschraubern und grasende Kühe prägten Anfang der 1990er Jahre das Areal zwischen Föhren und Hetzerath. Heute liegt dort der Industriepark Region Trier (IRT) mit derzeit 120 Betrieben und insgesamt 2200 Beschäftigten - die Tendenz ist noch weiter steigend.

Föhren/Hetzerath. Planung, Erschließung, Finanzierung und Flächenverkauf an ansiedlungswillige Unternehmen: Seit rund zwei Jahrzehnten arbeitet der Zweckverband IRT an der Entwicklung eines der größten Industriegebiete der Region. "Diese Phase geht aber langsam ihrem Ende zu", sagt IRT-Geschäftsführer Reinhard Müller im Gespräch mit dem TV. Bisher seien mehr als 65 Prozent der gesamten 105 Hektar umfassenden Erschließungsfläche verkauft worden (ein Hektar hat 10 000 Quadratmeter, etwa ein Fußballfeld).
Bei der Zahl von derzeit 120 Betrieben mit 2200 Beschäftigten wird es also nicht bleiben. Müller schätzt, dass im einmal fertig erschlossenen Industriepark rund 3000 Menschen arbeiten werden. Eine Zahl, die auch bei der Gründung des IRT angestrebt worden sei.
Investieren ohne Neukredite


Diese fortschreitende Entwicklung wird sich auch in der Verbandsversammlung am morgigen Donnerstag niederschlagen: Vorgelegt wird der Entwurf eines Überschusshaushalts 2013 mit planmäßig sinkender Verschuldung. Hinzu kommen Investitionen, die allein aus eigenen Rücklagen finanziert werden und ein gesenkter Mitgliedsbeitrag. Schwerpunkt der Investitionen in einer Gesamthöhe von 1,627 Millionen Euro ist in diesem Jahr der Bau einer weiteren Erschließungsstraße für 1,5 Millionen Euro. Geschäftsführer Müller: "Dafür ist keine neue Kreditaufnahme erforderlich. Wir finanzieren die Straße allein aus Eigenmitteln."
Und ein letztes Mal seit Gründung des IRT vor über 20 Jahren wird sich die Versammlung mit einer Flächenaufteilung befassen. Ein 265 000 Quadratmeter umfassendes Teilareal, das bisher im Bebauungsplan noch für die Ansiedlung einiger weniger Großbetriebe reserviert war, soll in kleinere Parzellen aufgeteilt werden und für die Ansiedlung mittlerer Betriebe zur Verfügung stehen. Damit folgt der Zweckverband konsequent seiner vor einigen Jahren eingeschlagenen Richtung. Müller: "Die einst von den Gründern angestrebte Ansiedlung einiger Großbetriebe hat sich nicht realisieren lassen. Stattdessen sind passende Flächen für kleinere und mittlere Betriebe gefragt." Zurzeit sei man mit fünf weiteren interessierten Unternehmen im Gespräch. Ihre Ansiedlung würde rund sieben Hektar Fläche erfordern, etwa 200 weitere Arbeitsstellen seien am Ende dadurch zu erwarten." Außerdem interessierten sich vier weitere Unternehmen für kleinere Flächen im 5000-Quadratmeter-Bereich.Meinung

Gründeridee gescheitert - Ziel erreicht
Gescheitert ist der Plan der Gründerväter, auf dem Gelände zwischen Föhren und Hetzerath richtige Großindustrie anzusiedeln. BMW und andere Große winkten schon beizeiten ab. Doch gerade in diesem Scheitern liegt der Erfolg des Industrieparks Region Trier: Viele kleine und mittlere Betriebe schaffen Vielfalt, sorgen oft für Synergieeffekte und bedeuten Sicherheit. Eine industrielle Monokultur mit wenigen Großbetrieben kann schnell zum Desaster werden - siehe Bochum und sein Opelwerk. Und wirklich entscheidend ist letztlich nur das Ergebnis: Raum für 3000 Arbeitsplätze wollten die Gründer einst schaffen. Ein Ziel, das heute in Sichtweite kommt. f.knopp@volksfreund.deExtra

Beteiligt am Zweckverband IRT sind die Landkreise Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich, die Stadt Trier, die Verbandsgemeinden Schweich und Wittlich-Land sowie die Ortsgemeinden Bekond, Hetzerath und Föhren. f.k.Extra

Im Haushalt 2013 stehen den Aufwendungen von 1,205 Millionen Euro Einnahmen (aus Grundstücksverkäufen/Vermietungen) von 1,495 Millionen Euro gegenüber. Überschuss: 290 000 Euro. Die anteilmäßigen Beiträge (Umlagen) der Mitgliedskommunen werden um 40 Prozent auf insgesamt 150 000 Euro gesenkt. Diese Beiträge sollen in einigen Jahren auf null sinken. Das Eigenkapital wächst 2013 von 3,199 Millionen Euro zum Jahresanfang auf 3,490 Millionen Euro am Jahresende. Zuwachs: 291 000 Euro. Der Schuldenstand betrug zum Jahresanfang 2013 rund 11,28 Millionen Euro. Durch planmäßige Tilgungen veringert sich der Bestand zum Jahresende auf rund 10,88 Millionen Euro. Eine Neuverschuldung ist für 2013 nicht vorgesehen. Voraussichtlich wird man auch in den kommenden Jahren ohne Neuverschuldung auskommen. f.k.

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