Wirtschaft Industriepark Region Trier wächst weiter

Föhren/Hetzerath · Vet-Concept baut eine neue Produktionsstätte für Tierfutter. Erleichterung in Hetzerath: Die geplante Bitumen-Mischanlage ist vom Tisch.

 Hier wird der Boden für die neue Produktionsstätte der Firma Vet-Concept bereitet. Im Hintergrund die Firmen Italpanelli und Spedition Krüger.

Hier wird der Boden für die neue Produktionsstätte der Firma Vet-Concept bereitet. Im Hintergrund die Firmen Italpanelli und Spedition Krüger.

Foto: Portaflug Föhren

Im Industriepark Region Trier (IRT) bei Föhren sind große Erdbewegungen im Gange. Auf einem knapp zehn Hektar großen Grundstück siedelt ein Unternehmen an, das im IRT bereits an anderer Stelle Wurzeln geschlagen hat: Vet-Concept. Der Tiernahrungshersteller beabsichtigt, auf dem Gelände zwischen Italpanelli und Deutschem Paketdienst (DPD) eine Produktionsstätte für Nassfutter zu errichten. Auch ein Logistikzentrum entsteht. Damit setzt sich das rasante Wachstum von Vet-Concept nahtlos fort, denn die Firma hat kürzlich erst ihr Hochsilo für die Trockenfutterherstellung am Standort L 141/Autobahnauffahrt erweitert (der TV berichtete).

Die Ansiedlungen des Sommers 2019 – neben Vet-Concept erweitert unter anderem auch die Firma Brosius (Maschinenbau und Stahlkonstruktionen) – sind sozusagen die letzten Zuckungen bei den Neubesiedlungen im „alten” IRT. Die dort zur Verfügung stehenden 112 Hek-tar sind komplett ausgereizt. In 135 Unternehmen stehen derzeit etwa 2500 Menschen in Lohn und Brot.

Eine Erweiterung des Industrieparks um 55 Hektar in Richtung Hetzerath ist geplant. Die Netto-Ansiedlungsfläche soll 40 Hektar betragen. Viele Betriebe haben bereits ihre Fühler nach Grund und Boden ausgestreckt. Dazu IRT-Geschäftsführer Reinhard Müller: „Die Nachfrage ist so groß, dass die Erweiterungsfläche jetzt schon überzeichnet ist.” Dennoch soll das Gebiet behutsam entwickelt werden. „Es geht nicht darum, schnellstmöglich zu verkaufen, wir schauen uns die Interessenten nach qualitativen Gesichtspunkten an und versuchen, einen Interessenausgleich mit der regionalen Wirtschaft zu erreichen.”

Mittlerweile sieht auch die Gemeinde Hetzerath die bis auf 500 Meter an den Ort heranreichende Erweiterung des IRT gelassener. Denn die Pläne der Firma Lehnen (Sehlem), dort eine Bitumen-Mischanlage zu bauen (der TV berichtete) sind nach übereinstimmender Aussage von Geschäftsführer Müller und dem Hetzerather Ortsbürgermeister Werner Monzel vom Tisch. Monzel: „Die Asphalt-anlage wäre ein K.o.-Kriterium gewesen. So etwas hätten wir vor unserer Haustür nicht geduldet.” Ein Großteil der Erweiterungsfläche gehört dem Sehlemer Tiefbauer. Er will seine Betriebe dort konzentrieren. Laut Monzel ist die Gemeinde mit Lehnen in „guten Gesprächen”, um eine Lösung für die bestehende Recylinganlage zu finden. Geräusche von dort seien bei Westwind im Ort deutlich wahrnehmbar, obwohl die gesetzlichen Lärmgrenzen eingehalten würden. Monzel: „Es gibt Überlegungen, die Brecheranlage einzuhausen oder den Lärm durch eine Schutzwand abzuschirmen.”

Ein bepflanzter Erdwall von sechs bis sieben Meter Höhe am Rand des Industrieparks ist in der Planung vorgesehen. Er soll dazu beitragen, den Ort vor möglichen Lärmemissionen zu schützen. Die Gemeinde poche darauf, dass im erweiterten IRT einschließlich des Lehnen-Geländes die gleichen Bedingungen gelten wie auf dem Altgelände, sagt Ortsbürgermeister Monzel. Erst wenn dies gewährleistet sei, werde der Gemeinderat Hetzerath über eine mögliche Vergabe der Planungshoheit auf den Zweckverband IRT befinden. Für den August kündigt Monzel eine Bürgerversammlung zur Thematik an, der Gemeinderat werde voraussichtlich Mitte September entscheiden.

Als „ideale Zeitschiene” für das Erweiterungsverfahren gibt der IRT-Chef die frühzeitige Bürger- und Behördenbeteiligung im Herbst und die Offenlage des Bebauungsplans zur Jahreswende 2019/2020 an. Baurecht könne dann voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres geschaffen werden, so Müller. Firmen, die Interesse an einem Grundstück im Erweiterungsbereich des IRT haben, wollte der Geschäftsführer (noch) nicht nennen. Nur so viel: „Ein Betrieb, der auch in der Region vertreten ist, möchte zehn Millionen Euro investieren.”

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