INFRASTRUKTUR

Zur Berichterstattung über das mögliche Aus für die Tankstelle in der Trierer Ostallee:

Es kann nicht sein, dass die Stadt ihre Infrastruktur immer mehr abbaut. Es ist ein Anachronismus, einen florierenden Betrieb zu zerstören und Arbeitsplätze zu vernichten, wenn das gleiche Ziel auch ohne Schließung erreicht werden kann. Offensichtlich kann es sich die Stadt mit dem zweithöchsten Schuldenstand in Deutschland leisten, ganz lapidar auf Steuereinnahmen in beträchtlicher Höhe zu verzichten. Müssten die entscheidenden Beamten Schadensersatz für ihre Fehlentscheidung leisten, würde keiner im Traum daran denken, eine solche Überlegung überhaupt anzustellen. Auch die Touristen der Stadt, die mit dem PKW anreisen, sind sicher froh, ein Mindestmaß an Infrastruktur in der Stadt vorzufinden. Rudolf Heinzkill, Trierweiler Das Nachtleben, wenn ich in der Ostallee übernachte: Jugendliche - nur manche sehen älter als 16 aus - sitzen trinkend und grölend stundenlang auf dem Mäuerchen. Triers jugendschutzfreie Zone? Kunden, die Motor und Musik laufen lassen oder sich lautstark unterhalten. Sich nachts alleine beschweren ist heikel. Für die nächtliche Ruhe ist der Pächter verantwortlich, und zwar nicht erst nach Beschwerden! Adela Kistinger, St. Augustin Bürgerfeindlich und gewerbefremd: So könnte man die Entscheidung der Stadt benennen, den Pachtvertrag über die Tankstelle in der Ostallee nicht zu verlängern. Luxemburg ist doch so nah, für Bedienstete und Privatleute sicherlich ein Vorteil, dort zu tanken. Geschäftsleute tanken in Trier, auch von außerhalb, wo es schon keine Tankstelle mehr gibt. Soll jetzt auch noch wegen eines Radwegs, der sicherlich nützlich ist, auch noch diese Tankstelle geschlossen werden? Ein Schildbürgerstreich! Sonja und Werner Simons, Gusterath In seinem Kommentar bemerkt TV-Redakteur Jörg Pistorius zutreffend, dass es tatsächlich immer mehr danach aussieht, als werde die verkündete Schließung der Tankstelle in der Ostallee wieder infrage gestellt. Ebenso zutreffend ist, dass damit das ehrenamtliche Engagement der Arbeitsgruppe von 2005, der auch ich angehörte, ad absurdum geführt wird. Es geht ja viel weniger darum, aus dem Alleenring mittelfristig ein Naherholungsgebiet zu machen, als um das äußere Erscheinungsbild der Trierer Innenstadt. Dieses würde durch einen durchgehenden, grünen Alleenring nur gewinnen. Jörg Pistorius merkt außerdem an, der Verkehr sei das eigentliche Problem. Dem stimme ich grundsätzlich zu. Die einzige Möglichkeit, dem Herr zu werden, besteht aber in einer Reduzierung des Verkehrs. Doch welches Signal setzt hier eine innerstädtische Tankstelle? Stefanie Engelhardt, Trier Sanierung der Loebstraße, die wahrscheinlich vor Gericht endet, Brückensanierungen, die viel zu spät angekündigt wurden, Aufstieg zum Petrisberg, der ewig ein frommer Wunschtraum bleibt. Sanierung der Weißhausseilbahn, die völlig danebenging, und deren Rückbau, wie zu befürchten ist, ebenfalls vor Gericht landet. Parken am Stadion, das 40 Jahre lang geduldet, aus heiterem Himmel ohne jede Ansage geahndet wurde. Nicht zuletzt die Satzungsänderung zum Grillverbot im Palastgarten, die, wie es aussieht, mit immensem öffentlichen Aufwand verhindert werden konnte. Nun also die Tankstelle in der Ostallee. Diese soll neben einer Grünfläche einem Fahrradweg weichen, der 50 Meter weiter sowieso zu Ende ist. Das passt sehr gut in das chaotische Radwegekonzept der Stadt, die nämlich unter anderem exakt in dem Bereich Roonstraße/Nord-Ostallee vor nicht allzu langer Zeit die dort ausgewiesenen Radwegeabschnitte zurücknehmen musste, da diese nicht den gemäß Straßenverkehrsordnung einzuhaltenen Din-Mindestmaßen entsprachen. Es mag Zufälle im Leben geben. Ich möchte niemandem zu nahe treten. Aber irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass all diese Dinge auf eine Person im Stadtvorstand zulaufen, die dort seit der Neubesetzung des Postens mit der Leitung des Baudezernates beauftragt ist. Man muss schon bangen, dass es eines Tages die Porta Nigra trifft, die wegen der Deutschland-Rallye durch die Innenstadt nach Feyen versetzt wird. Egon Weyand, Newel-Butz weiler

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