Freizeit „So is(s)t die Welt in Wincheringen“

Wincheringen · Statt Fest der Nationen: Die Initiative für Heimat und Kultur bringt ein Kochbuch heraus. Darin präsentieren Wincheringer aus aller Herren Länder ihre heimischen Gerichte. Illustriert wird es von einem Künstler aus dem Ort – mit amerikanischen Wurzeln.

 Natürlich mit Maske: Donald R. Green, Michael Backendorf, Gudrun Stock, Ingrid Ballescà und Karl Donkel (von links) bei der Besprechung des Layouts für das besondere Kochbuch „So is(s)t die Welt in Wincheringen“.

Natürlich mit Maske: Donald R. Green, Michael Backendorf, Gudrun Stock, Ingrid Ballescà und Karl Donkel (von links) bei der Besprechung des Layouts für das besondere Kochbuch „So is(s)t die Welt in Wincheringen“.

Foto: Herbert Thormeyer

Vier Mal hat Wincheringen sein Fest der Nationen gefeiert – mit stetig wachsendem Erfolg. Dann kam Corona. Was also tun? Diese bange Frage stellten sich die Organisatoren der Initiative für Heimat und Kultur. Das Problem beschreibt Vorsitzender Karl Donkel so: „Unser Fest lebt ja gerade von der Nähe der Menschen zueinander. Das macht die besondere Atmosphäre aus.“ Abstand halten im Ortskern bei bis zu 5000 Besuchern sei einfach unmöglich.

Was also ist eine Alternative? „Wir hatten zunächst die Idee, die Nationen, die beim Fest im letzten Jahr einen Stand betrieben haben, zu Hause kochen zu lassen“, sagt der Vorsitzende. Die Stände hätten dann vor den entsprechenden Häusern gestanden und die Gäste wären so kulinarisch durch Wincheringen geschlendert.

Davon kam man jedoch wieder ab, denn die Idee eines Kochbuches mit internationalen Gerichten wurde entwickelt. Vorstandsmitglied Michael Backendorf ist von diesem Vorschlag überzeugt: „Da hat man was in der Hand, auch für später.“ Und Vorstandskollegin Gudrun Stock fügt hinzu: „Leute, die schon mal einen Stand hatten, sind doch prädestiniert, die Spezialitäten ihrer Herkunftsländer zu präsentieren.“ Das sind 16 der mehr als 50 Nationen, die in Wincheringen eine neue Heimat gefunden haben. Als Neubürgerin weiß Gudrun Stock, wie integrativ das Fest gewirkt hat, und das bewirke das Kochbuch sicher auch. Ingrid Ballescà vom Redaktionsteam schwärmt: „Wer nach diesem Buch kocht, hat die ganze Welt auf der Zunge.“ Deshalb auch der Titel: So is(s)t die Welt in Wincheringen.

Genießen kann man am besten mit allen Sinnen. Das Auge isst auch beim Kochbuch mit. „Mit Donald R. Green haben wir einen tollen Künstler in Wincheringen, ein echter Glücksfall“, freut sich Karl Donkel. Auf rund 80 Seiten werden die Gerichte und ihre Zutaten gemalt. „Das ist Mischtechnik, einiges mit traditioneller Malerei, anderes bearbeitet am Computer“, erklärt der studierte Künstler, ein gebürtiger Amerikaner. Er stellt die Lebensmittel möglichst „appetitanregend“ dar.

„Wir alle hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder feiern dürfen“, sagt Vorsitzender Donkel. Wenn der Verkauf des Kochbuchs gut läuft, kann er sich auch eine Fortsetzung vorstellen. Zu den Rezepten gibt es auch Fotos von den bisherigen Festen und kleine Geschichten der Autoren aus ihren Herkunftsländern. Essen kann hier sogar bilden und mit dem Geschmackssinn kann jeder die Welt besser kennenlernen.

Vertreten sind Belgien, China, Finnland, Großbritannien, Island, Kanada, Kenia, La Réunion für Frankreich, Luxemburg, Polen, Rumänien, Schweden, Spanien, Tschechien, Ungarn und aus Deutschland Hamburg, das Rheinland und Wincheringen.

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