Integration als Kunst

TRIER. Die Integration von Zuwanderern ist Motto eines Wettbewerbes, den der Caritasverband veranstaltet. Beteiligen können sich Gruppen von Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren.

Etwa jeder sechste Einwohner in Deutschland ist Einwanderer oder Ausländer. Der Migrationsdienst des Caritasverbandes für die Region Trier bietet diesen Menschen Hilfe bei der Eingliederung in die Gesellschaft. "Integration ist eine existenzielle Zukunftsfrage", sagt Caritasdirektor Bernd Kettern mit Blick auf die diesjährige Kampagne "Integration beginnt im Kopf". Gezielt an Jugendliche wendet sich ein Kreativwettbewerb, der dazu auffordert, das Zusammenleben von Ausländern und Deutschen auf künstlerische Weise zu thematisieren. Mitmachen können alle Jugendgruppen, ganz gleich ob Schulklasse, Band oder Sportmannschaft. Der Phantasie sind dabei praktisch keine Grenzen gesetzt, für die Beiträge sind alle Kunstformen erlaubt. Möglich sind beispielsweise Fotos oder Videos, Lieder oder Geschichten. "Wir lassen uns überraschen, ich bin sehr gespannt", sagt Anna Bulanda-Pantalacci, Mitglied der Jury, die über die Einsendungen urteilen wird. Die Professorin für Gestaltung an der Fachhochschule Trier ist selbst polnischer Herkunft und hat bereits mehrere Projekte im sozialen Bereich durchgeführt. "Das Thema liegt mir daher sehr nahe." Weiterhin sind in der Jury Personen verschiedener Nationen und gesellschaftlicher Bereiche vertreten, darunter Jeanna Bakal von der Jüdischen Kultusgemeinde und Elena Verechtchako, ehemalige Spielerin der Trierer "Miezen". Die besten Arbeiten der Teilnehmer werden im Januar prämiiert; in zwei Altersklassen werden Preise von bis zu 300 Euro vergeben. Ausländische Jugendliche hätten in Deutschland deutlich schlechtere Bildungschancen als ihre einheimischen Altersgenossen, nur 25 Prozent von ihnen würden einen betrieblichen Ausbildungsplatz fänden. "Integration gelingt besser in einem offenen Umfeld", erklärt Bernhard Jocher, Leiter des Migrationsdienstes. Der Wettbewerb soll daher gleichzeitig dazu dienen, den Blick für die Probleme der Zuwanderer zu schärfen und gegenseitiges Verständnis zu fördern, Vorurteile und Ängste abzubauen. Eingesandt werden können die Wettbewerbsbeiträge bis zum 1. Dezember an den Jugendmigrationsdienst des Caritasverbandes. Weitere Informationen gibt es bei Katharina Moik (0651/2096-223) oder im Internet auf www.caritas-region-trier.de.

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