Integrative Kita: Neubau in Schweich wird erheblich teurer

Schweich · Die integrative Kindertagesstätte, die die Lebenshilfe und die Stadt Schweich gemeinsam planen, wird erheblich teurer als zunächst angenommen. Statt zwei Millionen Euro soll die Kita knapp 2,9 Millionen Euro kosten

Schweich. Eine bittere Pille musste der Schweicher Stadtrat am Donnerstagabend schlucken: Die Kita für 85 Kinder - zwei integrative Gruppen und drei Regelgruppen -, die die Lebenshilfe Trier-Saarburg und die Stadt gemeinsam im Norden von Schweich neben Trevererschule und Grundschule bauen wollen, wird viel teurer als angenommen. Wie Lebenshilfe-Vorsitzender Walfried Heinz dem Rat erläuterte, hat die genaue Kalkulation Gesamtkosten von knapp 2,9 Millionen Euro ergeben. Nach dem vereinbarten Zahlungsschlüssel von 60 Prozent für Schweich und 40 Prozent für die Lebenshilfe muss die Stadt nach Abzug der erwarteten Förderung durch Bund, Land und Kreis rund 987 000 Euro zahlen; die Lebenshilfe übernimmt rund 658 000 Euro.
Während der Kreiszuschuss von 575 000 Euro und die Unterstützung aus dem Sozialministerium für die Förderplätze - dieser fließt über mehrere Jahre, die Lebenshilfe muss in Vorleistung treten -, steht hinter dem Zuschuss aus dem Bundesprogramm für unter Dreijährige für den Regelbereich noch ein Fragezeichen. Sollte dieser nicht fließen, steigt der Anteil der Stadt Schweich auf 1,177 Millionen Euro.
Dass anfangs zwei Millionen Euro angesetzt wurden, liegt daran, dass man ein Referenzobjekt in Konz-Karthaus als Vergleich herangezogen hat. Dies sei ebenfalls eine Kita mit zwei integrativen Gruppen und drei Regelgruppen, sagte Walfried Heinz, aber es gebe einige Unterschiede. In Schweich werde der Raumbedarf größer, auch habe man Zusatzkosten durch ein Walmdach (die Kita in Konz hat ein Flachdach). Mehrkosten verursachten ferner das Aufschütten des Geländes, eine Lärmschutzwand und die Ausstattung (unter anderem eine komplett eingerichtete Küche). Mitte 2014 soll mit dem Bau begonnen werden.
Die Stadtratsmitglieder, die im Februar auf der Basis von zwei Millionen Euro dem Projekt zugestimmt hatten, zeigten sich überrascht, waren aber auch froh, dass "die Karten auf dem Tisch liegen". Wohlwissend, dass die Stadt dringend eine zusätzliche Kita benötigt und ohne den Partner Lebenshilfe alleine finanzieren müsste, machten die Räte eine Faust in der Tasche und segneten das Projekt ab. Die Lebenshilfe sagte zu, den Rat bei allen weiteren Schritten eng einzubinden. alf

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