Trier/Bernkastel-Wehlen Intellektueller Streiter für die Demokratie aus Trier wird 70

Trier/Bernkastel-Wehlen · UBT-Galionsfigur Hermann Kleber feiert aber erst einmal still und leise. Die offizielle Feier verbindet er mit dem Abschied vom Stadtrat.

 Feiert am 4. Mai seinen 70. Geburtstag:  Hermann Kleber.

Feiert am 4. Mai seinen 70. Geburtstag: Hermann Kleber.

Foto: Roland Morgen

Gefeiert wird still und leise am Zweitwohnsitz in Bernkastel-Wehlen. Dass Hermann Kleber sich an seinem 70. Geburtstag (4. Mai) aus der Schusslinie nimmt, hat nicht nur mit seiner Bescheidenheit in persönlichen Dingen zu tun. „Ich bin momentan gesundheitlich noch etwas angeschlagen, nachdem ich gerade eine hartnäckige Bronchitis überstanden habe.“

Offiziell gefeiert werde „nach der Kommunalwahl“ aber doch, und zwar auch noch aus einem anderen Grund: Nach 20 Jahren verabschiedet sich Kleber aus dem Trierer Stadtrat. Zwei Anlässe, eine Gelegenheit, sich feiern zu lassen – auch da bleibt sich der frischgebackene 70er treu: „Da beides zeitlich nah beieinander liegt, lässt sich das doch gut in einem Aufwasch machen.“ Dass er dann viele Lobes- und Dankesreden über sich ergehen lassen muss, steht außer Frage. Hermann Kleber zählte zweifelsfrei zu den herausragenden Persönlichkeiten der beiden letzten Jahrzehnte in der Trierer Kommunalpolitik. Seine politische Heimat hat er nicht in einer Partei gefunden, sondern in der 1992 von Manfred Maximini (zuvor SPD) gegründeten und als Verein etablierten Unabhängigen Bürgervertretung, der heutigen UBT.

Der aus Erbringen im Saarland stammende Romanistik-Professor, seit 1996 dabei, erlebte einen raschen Aufstieg im Ehrenamt. 1999 zog er in den Stadtrat ein, 2005 löste er den sich nach und nach aus dem aktiven Politikgeschäft zurückziehenden Maximini als Vorsitzenden der damaligen UBM ab. Der 82-jährige Vereinsgründer ist voll des Lobes über seinen einstigen Kronprinzen: „Er hat es geschafft,  mit seiner Geradlinigkeit, Ehrlichkeit, mit unglaublichem Fleiß und klaren Standpunkten die UBT und ihre Ratsfraktion weiterzuentwickeln.“

Die Stadtpolitik verliert einen intellektuellen Streiter für Demokratie, er selbst gewinnt: Gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth, einem „Eifeler Mädchen aus Schönecken“, will der 2014 an der Uni Trier emeritierte Kleber „die nun größeren Freiheiten nutzen. Wir reisen zum Beispiel sehr gerne.“

Wunsch zum Geburtstag: „Es wäre schön, wenn sich mehr junge Leute in der Kommunalpolitik engagieren und Trier so voranbringen.“

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