Interessen der Trierer Bürger werden bei der Reaktivierung der Westtrasse berücksichtigt

Frankfurt am Main/Trier · Der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe hat sich in einem Gespräch mit Vertretern der DB Netz AG über die Reaktivierung der Westtrasse in Trier für den Schienenpersonennahverkehr zwischen Ehrang und Zewen informiert. Das Ergebnis: Voraussichtlich 2020 könnten die ersten Züge wollen.

Gisbert Brauner, Leiter Vertrieb und Fahrplan bei der DB Netz AG, Regionalbereich Mitte, erläuterte den aktuellen Terminplan für die Reaktivierung. Die Inbetriebnahme der Strecke wird danach nicht, wie ursprünglich vorgesehen, Ende 2018, sondern voraussichtlich 2020 erfolgen.

Bis Spätsommer 2016 soll die Entwurfs- und Genehmigungsplanung abgeschlossen werden, so dass dann das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden kann. In diesem Verfahren können dann die Träger öffentlicher Belange, also Behörden, Rettungsdienste und Umweltschutzverbände, aber auch die Anwohner und Bürger ihre Hinweise oder Einwände einbringen, die für die Planung berücksichtigt werden. Auch wird dadurch möglich, Lärmschutzmaßnahmen zu ergreifen.

"Das Verfahren dauert mindestens zwei Jahre", sagte Brauner. Dabei müssen Planungsunterlagen vorbereitet öffentlich gemacht sowie die Einwendungen von Behörden, Institutionen und Bürgern eingearbeitet werden. Möglicherweise gebe es weitere Gesprächstermine, so dass Baubeginn im Oktober 2018 sein könnte, wenn nicht gegen die Planfeststellung, die durch das Eisenbahn-Bundesamt genehmigt wird, geklagt werde, sagte Brauner. Die Arbeiten werden zwei Jahre dauern und könnten 2020 abgeschlossen sein. Für die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Westtrasse stellt die Landesregierung rund 19 Millionen Euro bereit.

Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe äußerte Verständnis für den neuen Zeitplan. Zwar sei es bedauerlich, wenn die Züge auf der reaktivierten Westtrasse noch nicht Ende 2018 rollen könnten, doch komme es letztlich nicht darauf an, unter allen Umständen eine möglichst schnelle Umsetzung des nach wie vor sehr engagierten Vorhabens durchzusetzen: "Es ist vor allem auch im Interesse unserer Bürger, wenn deren Anliegen im Rahmen eines zwangsläufig zeitintensiveren Planfeststellungsverfahrens von Beginn an berücksichtigt und sorgsam abgewogen werden, beispielsweise beim Lärmschutz", sagte Leibe. Für ihn gelte: "Wenn wir es machen, machen wir es richtig und zwar gemeinsam mit dem Land, der Bahn und den Bürgern."

Zusammen mit dem Baudezernat werde man von Seiten der Stadt wie bisher konstruktiv an einer zügigen und zugleich verantwortbaren Umsetzung des für die Nahverkehrsversorgung der Stadt eminent wichtigen Projekts mitwirken, versicherte Leibe. "Wir machen unsere Hausaufgaben."

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