Internationales Fest auf dem Viehmarkt: Trier ist bunt!

Trier · Beim 17. Internationalen Fest sind sich Menschen aus vielen verschiedenen Nationen begegnet - beim Essen, beim Tanzen, im Gespräch. Im Rahmen des Bundesprogramms "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" erhielt Oberbürgermeister Klaus Jensen symbolisch ein Schild mit der Aufschrift "Ort der Vielfalt".

 Buntes Fest: Oberbürgermeister Klaus Jensen mit Menschen aus vielen verschiedenen Nationen auf dem Viehmarkt. TV-Foto: Katja Bernardy

Buntes Fest: Oberbürgermeister Klaus Jensen mit Menschen aus vielen verschiedenen Nationen auf dem Viehmarkt. TV-Foto: Katja Bernardy

Trier. Der Duft von gegrillten Sardinen steigt in die Nase. Manuel Oliveira, ein gebürtiger Portugiese, bedient herzlich die Gäste, die Fisch oder Hühnchen nach Art seines Heimatlandes probieren wollen. Der Rentner lebt seit 1973 mit seiner Familie in Trier. "Weil ich gute deutsche Freunde habe, fühle ich mich hier zu Hause", sagt der Familienvater, der 28 Jahre lang in einem Reifenwerk gearbeitet hat.
Ein paar Meter weiter bereitet Shaju Augustian eine indische Spezialität aus Reis, Gemüse, Gewürzen und Fleisch zu. Vor allem die Freundlichkeit der Behörden habe ihm den Start vor sechs Jahren in Trier leicht gemacht, sagt er und bedient weiter den Grill. Denn viele Gäste des Internationalen Festes nutzen die Regenpause, um die Köstlichkeiten aus verschiedenen Ländern zu probieren und damit die Menschen und ihre Kulturen besser kennenlernen. Integration geht an den Essensständen durch den Magen.
Im Festzelt lernen die Gäste volkstümliche Tänze kennen und werden zum Mitmachen auf die Bühne gebeten. "Kontakt zwischen Menschen funktioniert hier am Tisch, in der Nachbarschaft und in den Stadtteilen", sagt Maria Duran Kremer, Vorsitzende des Beirats Migration und Integration, der das Fest zum 17. Mal veranstaltet hat.
Sozialministerin Malu Dreyer betont, dass Menschen, egal welcher Herkunft, ob mit Behinderung oder alt und demenzkrank, einen gleichberechtigten Anspruch haben, mitten in der Gesellschaft zu leben und zu arbeiten. Oberbürgermeister Klaus Jensen sagte: "Trier ist international." Die Stadt habe neun Partnerstädte, 1000 Studenten aus 100 verschiedenen Staaten studierten an der Uni, jeder fünfte Bürger habe einen Migrationshintergrund. Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit, ob versteckt im Alltag oder öffentlich, dulde die Stadt nicht. Toleranz sei die einzig wahre Lebenseinstellung, betonte Jensen. Weil Trier ein "Ort der Vielfalt" ist, überreichte Uta Hemmerich-Bukoskwi, vom Verein Jugend und Arbeit, dem Stadtchef symbolisch ein Schild mit der entsprechenden Aufschrift. kat
Extra

Die Stadt Trier und der Kreis Trier-Saarburg nehmen am Bundesprogramm "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" teil. Orte der Vielfalt sollen sichtbar gemacht und "ausgeschildert" werden. Der Trierische Volksfreund wird in den kommenden Monaten weitere "Orte der Vielfalt" vorstellen. Weitere Infos zur Aktion unter: www-ortedervielfalt-tr.de; Bewerbungen richten Sie an: uta.hemmerich@diwiso.de kat

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