Internet-Falle: Trierer Schülerin angelockt, entführt und bedroht

Trier · Eine 17-jährige Triererin ist von einem Mann entführt und in einem Gartenhäuschen eingesperrt worden. Ihr gelang die Flucht, der 32-Jährige wurde verhaftet. Kennengelernt hatten sich die beiden übers Internet. Die Ermittler warnen Jugendliche vor Verabredungen mit Internet-Bekannten.

"Die junge Frau hat riesiges Glück gehabt", ist sich Triers Leitende Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer sicher. Nur durch Zufall konnte sich die 17-Jährige aus dem Trierer Stadtteil Zewen aus den Fängen eines 32-Jährigen befreien. Der Mann, der aus einem im Kreis Trier-Saarburg liegenden Nachbarort stammt, hatte die Schülerin Ende September in seinem Auto entführt, sie mit einem Brotmesser bedroht: Er werde sie umzubringen, falls sie schreien sollte.

Gefesselt, geknebelt und mit einer Tüte über dem Kopf sperrte er laut Polizei die junge Frau, die um ihr Leben bangte, in einem Gartenhaus in Zewen ein. Es gelang ihr, zu fliehen und zwei zufällig vorbeikommende Fußgänger um Hilfe zu bitten. Diese versuchten, den in seinem Wagen Flüchtenden zu stellen, was ihnen aber misslang. Die alarmierte Polizei konnte den 32-Jährigen kurze Zeit später stellen und festnehmen. Der wegen Besitzes von mehr als 10.000 Dateien mit Kinderpornos im vergangenen Jahr zu zwei Jahren Bewährungsstrafe verurteilte Mann hat laut Brauer die Entführung der 17-Jährigen gestanden. In der Wohnung des Mannes wurden nun erneut Kinderpornos entdeckt.

Der Mann befindet sich bereits seit 1. Oktober in Untersuchungshaft. Aus ermittlungstaktischen Gründen ging die Staatsanwaltschaft aber erst jetzt an die Öffentlichkeit. Der 32-Jährige hatte über ein Internetportal Kontakt zu der 17-Jährigen geknüpft. Dort gab er sich unter dem Namen "Susanne" als junge Mutter aus, die eine Babysitterin suche. Die beiden schrieben sich mehrere Mails, schließlich überredete er die junge Frau zu einem Treffen in Trier-Zewen.

"Man kann sich immer wieder nur wundern, wie blauäugig sich Jugendliche mit Internetbekanntschaften verabreden", sagt Brauer. Man müsse stets damit rechnen, dass eine vorgegebene Identität falsch sein könne.

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