Irish Folk mit frischem Wind

Trier · Crosswind, eine junge Band aus Nordrhein-Westfalen, hat sich mit irischem Folk in die Herzen von hundert Zuhörern in der Tufa Trier gespielt. Ihr abwechslungsreiches Programm aus traditionellen wie selbst geschriebenen Tänzen und Balladen sorgte für beste Stimmung im voll besetzten Saal.

 Béatrice Herrmann und Mario Kuzyna packen mit ihren frischen Folkklängen das Publikum in der Tufa. TV-Foto: Anke Emmerling

Béatrice Herrmann und Mario Kuzyna packen mit ihren frischen Folkklängen das Publikum in der Tufa. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Auf der Bühne setzen zwei Gitarren, eine Geige und eine Irische Querflöte zu den ersten irischen Volkstanz- Rhythmen an, schon liegt ein glückliches Strahlen auf Gesichtern im Zuschauerraum der Tufa. Was sich da in den warmen Klangfarben akustischer Instrumente so melodiös und temperamentvoll entfaltet, gibt authentisch den Geist der grünen Insel wieder, berührt Seele und Tanzbein gleichermaßen.
Dabei sind es keine Iren, die da Jigs und Reels spielen, als hätten sie es von Kindesbeinen auf gelernt. Crosswind, bestehend aus Mario Kuzyna und Sebastian Landwehr (Gitarren), Béatrice Herrmann (Geige) und Stefan Decker (Querflöte, Tin Whistle), sind Studenten aus Bonn, Witten und Münster. Stefan Decker ist die ersten zwei Jahre seines Lebens in Trier aufgewachsen.
Alle sind klassisch auf ihren Instrumenten ausgebildet und haben auf der Suche nach weniger steifen Einsatzmöglichkeiten dafür die Folk-Szene und Folk-Leidenschaft entdeckt. Mit letzterer verleihen sie traditionellem Erbe aus Irland, aber auch Schottland, Amerika und Schweden einen mitreißend lebendigen, frischen Klang.
Die Vier spielen gekonnt mit Variationen von Tempo, Rhythmus und Tonart. Sie zaubern Stimmungen durch Wechsel von melancholischen bis romantischen Balladen und fröhlichen Tanzmelodien. Mit viel Feingefühl, immer zum jeweiligen Liedcharakter passend, schöpfen sie ihre instrumentalen und stimmlichen Ausdrucksmöglichkeiten aus. Mal spielen nur die zwei Gitarren, dann wieder Fiddle und Flöte, mal ist die Solosingstimme weiblich, mal männlich, mal gibt es mehrstimmigen Satzgesang. Das Repertoire der im ganzen deutschen Raum konzertierenden Gruppe beschränkt sich nicht auf Traditionelles, viele ihrer Stücke stammen aus eigener Feder. Worum es jeweils geht, erklären so witzige wie charmante Moderationen.
Das alles ist abwechslungsreich und packend, das Publikum bekommt nicht genug. Erst nach mehr als zwei Stunden entlässt es die Musiker mit stehenden Ovationen und der Hoffnung auf ein neues Gastspiel in Trier. ae

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