Irscher nehmen das Heft in die Hand

Trier-Irsch · Die Tempo-30-Regelung in Irsch ist nicht durchgängig, sondern greift nur zwischen Hausnummer 33 und Einmündung Hockweilerstraße/Georgstraße (der TV berichtete). Mit der umstrittenenen Verkehrssituation haben sich jetzt Mitglieder des Ortsbeirates beschäftigt. Auch elf Irscher kamen zur Einwohnerfragestunde.

Trier-Irsch. Zwischen den Ortsbeiratsmitgliedern und den elf Besuchern der Ratssitzung im Proberaum des Musikvereins im Grundschulgebäude von Irsch herrschte Harmonie und Eintracht: Die von der Stadtverwaltung für die Irscherstraße und Hockweilerstraße verfügte Regelung, die Geschwindigkeit von Tempo 50 auf Tempo 30 zu drosseln und schließlich wieder Gas geben zu dürfen bis auf Tempo 50 (TV vom 5. September), kann niemand so recht nachvollziehen.
Ortsvorsteher Karl-Heinz Klupsch (CDU): "Keiner kann diesen Blödsinn verstehen." Während der Bürgerfragestunde zu Sitzungsbeginn zeigten sich die Besucher durchweg "verärgert" über die getroffene Regelung des Rathauses. Kritikpunkt auf beiden Seiten: Wenn schon Tempo 30, dann bitte durchgängig auf der gesamten Strecke. So mache das wenig Sinn. Die ausgiebige Diskussion unter den Ratsmitgliedern endete mit dem Ergebnis (einstimmig): Einspruch einlegen gegen die Entscheidung der Verwaltung und sich nicht einfach abspeisen lassen, auch wenn das Rathaus an der Entscheidung festhält.
Wenn nötig, besteht der Rat auf einen Ortstermin, möglicherweise mit dem zuständigen Dezernenten. Ortsteilchef Klupsch sagte: "Bei fast allen Fraktionen im Stadtrat wird von Tempo 30 gesprochen, aber da, wo so eine Maßnahme wirklich Sinn macht, wie in Irsch, wird dies nicht umgesetzt."
Der Landkreis Trier-Saarburg sei da der Stadt voraus, unterstrich Klupsch und nannte in diesem Zusammenhang das ein paar Kilometer entfernte Pluwig: Dort sei die Fahrbahn verengt, und die Geschwindigkeit müsse reduziert werden. Zweifel wurden auch an der Bewertung der Polizei laut, die, so meint Klupsch, kein auffälliges Unfallgeschehen im Straßenverlauf festgestellt habe: "Muss erst ein Unfall mit Personenschaden passieren?"
Schließlich gab es dann aber doch noch ein Lob für die Stadtverwaltung, nämlich für deren Handeln bei der Wohnraumversorgung einer jungen Familie nach dem Brand ihres Wohnhauses (der TV berichtete). "Das hat alles prima funktioniert" mit dem alten Feuerwehrgerätehaus als neue Bleibe, lobte Klupsch. Städtisches Sozialamt und kirchliche Hilfsorganisationen hätten unbürokratisch und schnell geholfen. Dafür hatte sich der Ortsteilchef bereits einmal ausdrücklich bedankt und seinen Dank noch einmal öffentlich wiederholt.
In den nächsten Wochen will der Rat einen Rundgang durch den Stadtteil unternehmen, um sich unmittelbar vor Ort ein Bild zu machen und mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.

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