Israel ist nicht nur der Nahost-Konflikt

Hightech auf der einen, ultraorthodoxe Juden auf der anderen Seite: Israel ist ein Land voller Gegensätze. Über die Menschen und das Leben in dem Staat sollen die Israelischen Kulturtage informieren, deren vierte Auflage heute Abend in den Viehmarktthermen beginnt.

Trier. (slg) "Wenn die Menschen an Israel denken, denken sie automatisch an den Nahostkonflikt. Das ist sehr schade, und wir wollen das ändern", sagt Daniel Fisher. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) in Trier, die in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Kultusgemeinde die Israelischen Kulturtage organisiert. Bei insgesamt acht Veranstaltungen sollen Literatur, Musik, Filme und auch technische Entwicklungen aus dem Land im Nahen Osten nähergebracht werden. Ein Film des Regisseurs Ephraim Kishon ("Der Blaumilchkanal" am Samstag, 13. November, Broadway, 20 Uhr) steht daher genauso auf dem Programm wie eine "Reise durch die Welt der jüdischen Musik" (Mittwoch, 17. November, Tuchfabrik, 19 Uhr) und ein Vortrag des Israel-Korrespondenten Ulrich Sahm (Sonntag, 7. November, Volkshochschule am Domfreihof, 15 Uhr).

Die DIG will die politischen Probleme in Israel keinesfalls herunterspielen. "Natürlich ist der Konflikt mit den Palästinensern äußerst prägend für das Land. Aber er ist für die Israelis nur ein Aspekt von vielen", so Fisher. Es gebe viel zu entdecken in dem Land, das nicht größer ist als Hessen oder die Schweiz.

"Die Menschen in Deutschland wissen leider sehr wenig über Israel. Zu wenig", findet Daniel Fisher. Dass sich das ändert, daran arbeiten die 45 Mitglieder der DIG. Für das kommende Jahr ist sogar eine geführte Reise nach Israel geplant.

Israelische Speisen und koscherer Wein



"Wir sind keine religiöse Gruppierung, es geht bei uns also nicht um das Judentum", betont Daniel Fisher. Die religiösen Ansichten der Mitglieder der DIG spielten überhaupt keine Rolle.

Die Veranstaltungsreihe beginnt heute um 20 Uhr mit einer feierlichen Eröffnung in den Thermen am Viehmarkt. Rudolf Dreßler, ehemaliger deutscher Botschafter in Tel Aviv, referiert bei dieser Gelegenheit über die "Zukunft des Staates Israel". Außerdem sprechen Oberbürgermeister Klaus Jensen, der DIG-Vorsitzende Mark Indig und Benz Botmann, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde.

Als kleine Appetithappen werden israelische Speisen wie Pita und Hummus sowie koschere Weine gereicht. Der Eintritt ist frei. "Jeder kann vorbeikommen, wir freuen uns auf alle Besucher", betont Daniel Fisher.

Weitere Informationen rund um die Arbeit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und das komplette Programm der Kulturtage gibt es im Internet unter www.dig-trier.de

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