Ja zur Beteiligung am Jugendraumprojekt

Die Stadt Schweich beabsichtigt den Bau eines Bürgersaals mit Nebenräumen, die auch als Jugendtreff genutzt werden sollen (der TV berichtete). Der Verbandsgemeinderat Schweich hat nun im Grundsatz seine Beteiligung an einer Jugendeinrichtung beschlossen.

 Soll durch Bürgersaal und Jugendräume ergänzt werden: Das Stefan-Andres-Schulzentrum mit neuer Sportanlage. Foto: Bernhard Heller

Soll durch Bürgersaal und Jugendräume ergänzt werden: Das Stefan-Andres-Schulzentrum mit neuer Sportanlage. Foto: Bernhard Heller

Schweich. Das Projekt "Bürgersaal mit Jugendräumen" der Stadt Schweich soll mit dem vom Kreis Trier-Saarburg geplanten Bau einer neuen Schulmensa verbunden werden (der TV berichtete). Der Mensa-Neubau auf dem Gelände des Stefan-Andres-Schulzentrums wurde durch den Ganztagsbetrieb der neuen Realschule plus mit Gymnasium erforderlich.

Geänderte Anforderungen durch Ganztagsschulbetrieb



Die Stadt will dem Mensa-Gebäude in eigener Regie einen Bürgersaal mit Bühne und Räumen für Jugend- und Generationsarbeit hinzufügen. Ein entsprechender Beschluss des Stadtrats liegt vor (der TV berichtete). Allerdings gehen die städtischen Gremien davon aus, dass gerade die Jugendräume auch der Verbandsgemeinde (VG) Schweich zugutekommen dürften. Die Begründung: Durch den Ganztagsbetrieb am Stefan-Andres-Schulzentrum verbringen zahlreiche Jugendliche aus der Verbandsgemeinde die Wochentage weitgehend in Schweich. Sie bedürfen dort der Betreuung und benötigen dort Räume, in denen sie sich treffen und aufhalten können.

Die VG-Verwaltung steht dieser Argumentation grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. Zur Ratssitzung erarbeitete sie ein Beschlusskonzept, das eine finanzielle Beteiligung für zwei Räume mit zusammen 40 Quadratmetern vorsah, jedoch bei den Vertretern der Stadt Schweich auf Ablehnung stieß.

Sein Unbehagen über den Beschlussvorschlag formulierte FWG-Ratsmitglied Otmar Rößler, gleichzeitig Schweicher Stadtbürgermeister: "Spätestens mit dem Endausbau des Stefan-Andres-Gymnasiums wird sich der Lebensmittelpunkt vieler Schülerinnen und Schüler aus der gesamten VG in die Stadt Schweich verlagern." Dadurch entstehe dort Bedarf an adäquaten Angeboten wie einem Jugendcafé und Gruppenräumen, die auch professionell betreut werden müssten. "Wenn die VG ihre Beteiligung auf zwei Gruppenräume begrenzt, ist dies ein fatal falsches Zeichen, das die strukturelle Bedeutung des Projekts infrage stellt und dessen Förderung gefährdet."

Es schloss sich eine lebhafte Diskussion an, die auch von einer Gruppe Jugendlicher verfolgt wurde. Bürgermeister Berthold Biwer: "Auf der Suche nach Fördermöglichkeiten wird die VG die Sache in höchstem Maße unterstützen." Zunächst einmal sei dies aber ein städtisches Projekt - die VG jedoch müsse in erster Linie die Interessen ihrer Ortsgemeinden im Auge behalten. "Grundsätzlich ,Ja', aber eine direkte Beteiligung der VG nur für die Räume, die ihr später auch tatsächlich zur Verfügung stehen", erklärte Jens Rosenbaum von der CDU. Vitus Blang (SPD) kritisierte den "massiven Druck des Kreises, hier schnellstmöglich eine Lösung finden zu müssen". Bedenken, die Beteiligung der VG schon zu diesem Zeitpunkt an einer Quadratmeterzahl festzumachen, hatte Rony Sebastiani von der FWG. Kathrin Schlöder (FWG) schlug vor, zunächst nur im Grundsatz zu beschließen. Unterstützt wurde sie dabei von Katharina Barley (SPD).

Auf Antrag der FWG erging schließlich einstimmig folgender Beschluss: "Die VG Schweich beteiligt sich grundsätzlich an dem Projekt. Die Details sollen zunächst in den zuständigen Ausschüssen erörtert werden."

Meinung

Das richtige Signal

Mehr als dürftig erschien das als Beschlussvorlage getarnte "Angebot" der Verbandsgemeinde, sich mit zwei Räumen von jeweils 20 Quadratmetern an einem zukunftsweisenden Jugendprojekt der Stadt Schweich zu beteiligen. Der vorgesehene Umfang der Jugendeinrichtung ist auf den künftigen Bedarf in unmittelbarer Nähe dreier großer Ganztagsschulen ausgerichtet. Die meisten Schüler, die dann täglich acht Stunden und mehr in Schweich verbringen, kommen nicht aus der Stadt, sondern aus den umliegenden Gemeinden. Diese Erkenntnis scheint sich auch unter den Ratsmitgliedern durchzusetzen. Dass sie sich nicht für die vorgeschlagene Minimallösung entschieden, lässt hoffen. Es war auch ein Signal an die anwesenden Jugendlichen. f.knopp@volksfreund.de

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