Jäger-Streit: Vorstand wehrt sich

TRIER. (ph) Neuigkeiten im Jäger-Streit: Die "Beschuldigten" melden sich zu Wort. Nachdem Mitglieder der Kreisgruppe Trier-Saarburg des Landesjagdverbandes (LJV) Klage gegen den Vorstand angedroht hatten (der TV berichtete), wehrt sich dieser. Bei der Renovierung des Schießstandes, um die es vorrangig geht, sei alles mit rechten Dingen zugegangen.

Die Kritik von Heinz Schulten und anderen Mitgliedern der Kreisgruppe richtete sich unter anderem dagegen, dass bei der Jahresversammlung keine Neuwahl für die aus dem Amt geschiedenen Kassenprüfer durchgeführt worden war. Robert Schwambach, Vorsitzender der Kreisgruppe, weist jetzt darauf hin, dass laut Satzung des LJV Kassenprüfer auch nach Ablauf ihrer Amtszeit von zwei Jahren automatisch bis zu einer Neuwahl im Amt blieben. Dass dieser Termin angestanden habe, habe der Vorstand übersehen, sagte Schatzmeister Werner Schmitt. Wegen des "chaotischen Verlaufs" der Versammlung habe der Vorstand dann darauf verzichtet, die Tagesordnung um diesen Punkt zu erweitern. Auch eine Feststellung der Anwesenheit vor Beginn einer Versammlung sei in der Satzung nicht vorgesehen, ergänzte Schwambach. Hintergrund des Streits über den Ablauf der Versammlung sind die Kosten für die Renovierung des Schießstandes der Kreisgruppe. Die Gruppe der Jäger um Heinz Schulten fordert Aufklärung, warum die Arbeiten statt der geplanten 54 400 mit 88 000 Euro zu Buche schlugen. Schwambach sagte, dass Schulten an einer Sitzung des Gesamtvorstandes am 13. November 2002 teilgenommen habe, bei der über die Arbeiten am Schießstand beraten worden sei. Nach Angaben von Schatzmeister Schmitt erhöhte sich das ursprüngliche Angebot der ausführenden Baufirma von knapp 41 000 Euro durch zusätzliche Arbeiten, die vom Schießobmann des LJV, Hans Pütz, angeordnet wurden, auf knapp 54 400 Euro. Zu diesen seien 33 000 Euro hinzugekommen, die sich aus nicht vorhersehbaren Schwierigkeiten beim Bau und zusätzlichen Arbeiten, die nicht geplant gewesen seien, ergäben, sagte Schmitt. Schriftführer Hans Fiebig meinte, dass alle Umbauarbeiten an dem Schießstand mit dem Landesverband abgestimmt und von diesem "abgesegnet" worden seien. Wie Kreisschießobmann Elmar Leischner erläuterte, habe man auf dem Gelände zwei Zisternen gefunden, die für knapp 5000 Euro verfüllt werden mussten, und an einem Schießstand sei aus Sicherheitsgründen für rund 9000 Euro eine Betonmauer errichtet worden. Außerdem seien noch verschiedene Verbesserungen hinzu gekommen, die erst später hätten angebracht werden sollen, sagte Schriftführer Fiebig. "So gut und so sicher wie jetzt war der Schießstand noch nie", sagte Leischner.Landesverband prüft: Keine Beanstandungen

Schwambach wies darauf hin, dass die Kosten nach Abschluss der Arbeiten vom LJV-Präsidium geprüft worden seien. Schließlich habe der Landesverband seinen Zuschuss nicht ohne Grund auf 40 000 Euro verdoppelt, fügte der stellvertretende Vorsitzende Helmut Lieser hinzu. Rainer Eppelmann, Hauptgeschäftsführer des LJV, bestätigte auf TV -Anfrage, dass die Bauunterlagen geprüft worden seien: "Beanstandungen haben sich nicht ergeben." Angesichts dieser Umstände sei es für ihn nicht nachvollziehbar, warum seine Kritiker innerhalb der Kreisgruppe ihn "wider besseres Wissen" dem Verdacht der Untreue aussetzten, sagte Schwambach. Offenbar wolle Schulten selbst Vorsitzender werden. Dennoch wolle er "den Vereinsfrieden wieder herstellen", sagte Schwambach. Deshalb würden sich der Gesamtvorstand der Kreisgruppe und die Hegeringleiter am 15. Juli mit dem Thema Schießstand befassen.

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