Jahresbericht der Lebenshilfe: Zeitmangel belastet Familien

Trier · 1398 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen hat die Lebensberatung Trier im Jahr 2011 in schwierigen Situationen geholfen. Zusätzlich erhielten 787 Ratsuchende bei Veranstaltungen Unterstützung oder bildeten sich weiter. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht der Lebensberatung Trier hervor.

Trier. Sechs hauptamtliche und drei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebensberatung Trier beraten Hilfesuchende kostenfrei in schwierigen Situationen. Fast die Hälfte der Ratsuchenden im Jahr 2011 in Trier waren Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren, die wegen Entwicklungsauffälligkeiten, Selbstwertmangel, psychosomatischen Problemen oder Arbeits- und Leistungsstörungen in die Beratungsstelle kamen. Laut dem Jahresbericht lebt fast die Hälfte dieser Kinder und Jugendlichen nicht in ihrer Ursprungsfamilie, sondern beispielsweise bei einem alleinerziehenden Elternteil oder in einer neu zusammengesetzten Familie. 270 Frauen und 175 Männer nahmen 2011 Kontakt zur Lebensberatung Trier auf, sie suchten vor allem Rat bei Kommunikationsproblemen in der Familie oder im Beruf, bei belastenden Familiensituationen oder Trennungsproblemen. Einer der Schwerpunkte im Jahr 2011 sei vor allem die Hilfe bei Kommunikations- und Zeitproblemen in Familien gewesen. Besonders schwer wiege hier die immer weitergreifende Beschleunigung des Alltagslebens. Häufig sei Zeitnot das prägende Problem in vielen Familien, das zu Konflikten führe.
Für die Hilfesuchenden, von denen fast 60 Prozent aus der Stadt Trier, der Rest aus dem Kreis Trier-Saarburg stammen, nahmen sich die Mitarbeiter der Lebensberatung im Schnitt 4,5 Stunden Zeit. Seit 2003 hat sich damit die Beratungsdauer mehr als halbiert, weitere Kürzungen bei gleicher Qualität seien nicht mehr möglich, erklärte das Team der Lebensberatung unter Leitung von Diplom Sozialarbeiter Wolfgang Drehmann.
Die Gesamtkosten für die Lebensberatung Trier beliefen sich im Jahr 2011 auf 282 340 Euro, davon finanzierte das Bistum knapp 49 Prozent, die Stadt Trier über 18 Prozent, das Land 10 Prozent und die Verbandsgemeinden steuerten knapp vier Prozent hinzu. red

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