Japans Botschafter Takahiro Shinyo besucht Trier

Trier · Der japanische Botschafter Takahiro Shinyo ist gestern Abend in Trier eingetroffen. Initiator dieses Besuchs ist die Deutsch-Japanische Gesellschaft Trier. Ihr Präsident Johann Aubart ist verärgert: Seine Gesellschaft werde beim Programm der Stadt Trier nicht ausreichend berücksichtigt.

Trier. "So geht man nicht mit denen um, die die Arbeit machen", sagt Johann Aubart. Seit der Gründung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Trier im Januar 2005 ist Aubart der Denker und Lenker zahlloser Begegnungen und Verbindungen zwischen Japan und der Mosel.
Doch der Besuch von Botschafter Shinyo läuft nach Aubarts Ansicht nicht optimal ab: Oberbürgermeister Klaus Jensen hat die Deutsch-Japanische Gesellschaft nicht zum festlichen Mittagessen mit dem Botschafter eingeladen.
"Dabei haben wir diesen Besuch initiiert", betont Aubart. "Ein solcher Fauxpas wäre Jensens Vorgänger Helmut Schröer nicht unterlaufen. Er hätte für den Botschafter zusammen mit uns einen Rundgang durch Trier organisiert." Laut Mitteilung des Trierer Presseamts ist der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt heute um 15 Uhr der einzige offizielle Programmpunkt.
Die Deutsch-Japanische Gesellschaft hat Botschafter Takahiro Shinyo, der unter anderem in Göttingen Völkerrecht studiert hat, bereits gestern Abend begrüßt. Mit dabei war auch die Geschäftsführung des Trierer Werks von Japan Tobacco Industries (JTI).
100 000 Euro hat die Gesellschaft für die Opfer des Erdbebens vom 11. März gesammelt. "Das Geld geht komplett nach Japan", betont Aubart. "Wir wollen die Opfer gezielt unterstützen." Triers japanische Partnerstadt Nagaoka liegt nur 150 Kilometer von den Atommeilern in Fukushima entfernt.
Im Jahr 2006 wurden Trier und Nagaoka offiziell zu Städtepartnern. Verbindungen gab es schon lange vorher. Bereits in den 70ern organisierte der Postsportverein Trier den Jugendaustausch zwischen Japan und der Römerstadt. 1981 wurde ein Vertrag zwischen Trier, Funabashi, Ageo und Chigasaki geschlossen. 1996 folgte ein Freundschaftsvertrag mit Nagaoka. Es lag auch am texanischen Fort Worth, dass Nagaoka schließlich 2006 zu Triers damals achter Partnerstadt wurde. Denn Texaner und Japaner sind ebenfalls Partner und lieferten damit den Impuls, das Dreieck mit Trier zu schließen.

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