Jazz im Brunnenhof: Frankreich trifft auf Afrika

Französischer Esprit zeichnete das vierte Konzert der diesjährigen Reihe Jazz im Brunnenhof aus. Der Saxofonist Damien Prudhomme und seine Band sorgten für einen mitreißenden Musikabend.

Trier. (ae) Der Name "Tribal Jazz", den Damien Prud`homme seinem aktuellen Projekt mit Perkussionist Marc Pujol, Drummer Christian Mariotto, Bassist Jean-Luc Deat, Pianist Cédric Hanriot und Gasttrompeter Edouard Romano gegeben hat, deutet bereits an, wohin seine musikalische Reise geht: zu den archaischen Wurzeln des Jazz in Afrika.

Das äußert sich beim von Jazzclub Eurocore und Kulturbüro veranstalteten Konzert im Brunnenhof vor allem in erdigen Perkussionsrhythmen, die mit ihrer Wärme die suboptimalen Wetterbedingungen des Abends vergessen lassen.

Entspannt bis feurig, aber immer leicht und spielerisch sind sie tragendes Element durchweg ausgefeilter und harmonischer Arrangements. Die bewegen sich mal nahe an der Inspirationsquelle, zum Beispiel mit dem original afrikanischen Lied "Malaiko", das mit Anklängen an Tierstimmen Savannenatmosphäre verbreitet. Meist jedoch verbinden sie die Essenz der afrikanischen Ursprünge, nämlich Vitalität und die Schönheit des Einfachen mit europäischen Traditionen.

Heraus kommt ein treibend grooviger bis meditativer Sound, der vor allem eins ist: atmosphärisch. Man versinkt in sanften harmonischen Melodien mit viel Gefühl, egal ob Frontmann Prudhomme Saxofon oder Querflöte einsetzt oder es wird heiter gestimmt, wenn sich Saxofon und Trompete im schlagfertigen Dialog gegenseitig hochschaukeln.

Dann wieder fordern die Rhythmen von Perkussionist, Drummer und Bassist dazu auf, der Lebensfreude freien Lauf zu lassen. Das ist abwechslungsreich und nie kopflastig.

Spätestens in einer Adaption eines Titels von Serge Gainsbourg wird deutlich, dass immer eine Brise französischer Esprit mitweht.

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