Jede Menge studentisches Theater

Zehn Tage lang übernimmt im Karussell der Nachwuchs das Geschehen: Beim Festival "Klarkommen 2009" präsentieren sich acht studentische Theater-Ensembles gebündelt mit ihrem vielfältigen Programm.

 Prinz Leonce (rechts) ist melancholisch – da kann ihm auch sein Vertrauer Valerio nicht weiterhelfen: Das Ensemble „TheaterUmriss“ führt das Lustspiel „Leonce und Lena“ auf. TV-Foto: Anita Lozina

Prinz Leonce (rechts) ist melancholisch – da kann ihm auch sein Vertrauer Valerio nicht weiterhelfen: Das Ensemble „TheaterUmriss“ führt das Lustspiel „Leonce und Lena“ auf. TV-Foto: Anita Lozina

Trier. Gerade mal zwei Monate nach seiner Eröffnung zieht das "Karussell am Zuckerberg" ein Großprojekt hoch: In der Zeit vom 19. bis zum 29. November werden acht studentische Theater-Ensembles beim Festival "Klarkommen 2009" ihr Können zum Besten geben. "Wir haben alle Theatergruppen mit Studenten-Mitgliedern zu uns eingeladen, weil wir eine Art Bestandsaufnahme machen wollten", sagt Kathrin Schug vom Karussell. "Diese Szene existierte bisher immer nur nebeneinander her."

Das soll sich nun ändern: Mit der Bündelung in kürzester Zeit sollen sich die Gruppen einen Überblick darüber verschaffen, wie die anderen arbeiten. Daraus soll ein kommunikativer Austausch entstehen. "Die Resonanz war super - außer zwei Gruppen haben alle sofort eingewilligt", sagt Schug. Schauspieler Manuel Anghel von der "English Drama Group" der Universität Trier stimmt ihr zu. "Die Idee, all diese Gruppen zu vernetzen, gab es schon früher. Es fehlte aber an der Gelegenheit - bis jetzt. Die ganze Gruppe ist daher begeistert."

Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr, der Eintritt beträgt sieben Euro (ermäßigt: vier Euro).

Spielplan:

Donnerstag, 19. November:

TheaterUmriss: "Leonce und Lena" (von Georg Büchner)

Inhalt: Prinz Leonce aus dem Reich Popo soll Prinzessin Lena aus dem Reich Pipi heiraten. Er kennt sie jedoch nicht, also flieht er mit seinem Vertrauten Valerio nach Italien. Was er nicht weiß: Auch Lena flieht vor der Hochzeit. Und so begegnen und verlieben sich die beiden, ohne sich zu erkennen.

Freitag, 20. November:

Max Tuch Theater: "Verfluchte Fantasie - Eine Georg Kreisler Revue"

Inhalt: Zehn Akteure präsentieren vor allem die unbekannteren Lieder des Wiener Kabarettisten und Schriftstellers Georg Kreisler. Seine makaberen Chansons werden genauso beleuchtet wie seine Kritik an der Gesellschaft und Politik. Aber auch seine absurden und leisen, beobachtenden Seiten kommen dabei nicht zu kurz.

Dienstag, 24. November:

Dazwischen: "Aber sie haben doch auch Freunde"

Inhalt: Die Ausgangssituation klingt simpel: Eine junge Frau in der Psychiatrie leidet unter Wahnvorstellungen und depressiven Symptomen. Doch wer entscheidet eigentlich, ob man krank ist oder nicht? Wo ist die Grenze? Und wie fühlt es sich an, wenn man eingesperrt ist und keiner kann oder will helfen? Das Ensemble versucht, sich dem Thema mit diesen Fragen anzunähern.

Mittwoch, 25. November:

Phunix: "Huis Clos" (von Jean-Paul Sartre - auf Französisch !)

Inhalt: Ines, Estelle und Garcin sind tot, und prompt landen sie in der Hölle. Doch statt Höllenfeuer, Folter und Bestrafungen erwartet die drei - nichts. Eingesperrt in einem Raum, versuchen sie nun, den anderen ihre Lebenslügen zu entlocken. Dabei merken sie langsam, dass sie damit gegenseitig ihre Folterknechte sind, die sowohl quälen als auch gequält werden.

Donnerstag, 26. November:

Kreuz und Quer: "Die Chinesische Mauer" (von Max Frisch)

Inhalt: Historische Persönlichkeiten von Pontius Pilatus bis zu Napoleon, aber auch Shakespeares Romeo und Julia reisen in dieser Farce in die Zeit der Errichtung der Chinesischen Mauer. Eigentlich hat der chinesische Kaiser seine Feinde besiegt, doch ist er weiterhin auf der Suche nach einem Verräter.

Freitag, 27. November:

SponTat: "Der Impro-Master"

(Hinterher: Feier mit integrierter Schmit-Z Premierenparty)

Inhalt: Die Plätze im Master-Studiengang "Improvisationstheater" sind äußerst knapp. Also gibt es für die Bewerber ein gnadenloses Auswahlverfahren, bei dem sie ihre Kompetenzen demonstrieren müssen. Die Zuschauer können dabei das Geschehen auf der Bühne mitbeeinflussen - und ernten dafür einen Angriff auf ihre Lachmuskeln.

Samstag, 28. November:

Schmit-Z Family: "Wahnsinn Weihnachten II - Ab nach Gran Canaria"

(Findet im großen Saal der Tufa statt, nur 50 Karten werden im Rahmen des Festivals verkauft - solange Vorrat reicht. Der Rest zahlt den höheren Eintritt: 14/9 Euro)

Inhalt: In der Fortsetzung von "Wahnsinn Weihnachten" befindet sich eine schwul-lesbische WG mitten in den Vorbereitungen für das Weihnachtsfest, aber so richtig Lust hat keiner darauf. Da kommt eine Einladung nach Gran Canaria gerade recht. Doch Ärger ist programmiert.

Sonntag, 29. November:

English Drama Group: "All in The Timing" (von David Ives - auf Englisch )

Inhalt: Die Theatergruppe zeigt vier Kurzstücke: "Words, words, words" geht der Frage nach, ob ein Affe "Hamlet" schreiben kann, in "Variations of the Death of Trotzky" grübelt eben jener über seinen Mord nach, eine Frau und ein Mann reisen in "Sure Thing" direkt beim ersten Treffen in Zukunft und Vergangenheit, und in "The Philadelphia" ist nichts, wie es sein sollte.