Jeder Mensch braucht ein Zuhause

TRIER. Flüchtig gehen manche Passanten an ihnen vorüber. Sie sitzen an vielen Orten, bitten um Essen oder eine kleine Spende. Häufig haben Schulden, Sucht, Arbeitslosigkeit oder Existenzprobleme sie auf die Straße getrieben. Der Caritasverband versucht, durch diverse Angebote diesen Menschen zu helfen, wieder ein selbstständiges Leben führen zu können.

Einige hat das Schicksal auf die Straße getrieben. Hin und wieder nutzen sie die Hilfsangebote des Caritasverbandes. Ambulante Fachberatungsstellen bieten eine Erstberatung wohnungsloser und gefährdeter Menschen. Auch leisten sie Hilfe und Beratung bei Behördenangelegenheiten sowie bei der Verwirklichung von Rechtsansprüchen. Die Vermittlung an weiterbetreuende Einrichtungen, die Vermittlung von Soforthilfen wie Essen, Bekleidung und Übernachtung sowie die Vermittlung medizinischer Hilfe sind weitere Aufgabengebiete. Während die Teestube im Benedikt-Labre-Haus eher als Tagestreff für wohnungslose und gefährdete Menschen dient, und ihnen dort Gelegenheit zur Wäsche- und Körperreinigung angeboten sowie Hilfe bei vielfältigsten Angelegenheiten geleistet wird, besteht im Übernachtungsheim, ebenfalls im Benedikt-Labre-Haus, die Möglichkeit zur kurzzeitigen Übernachtung in Mehrbettzimmern. Im Orientierungsbereich wird erste institutionelle Hilfe geleistet. Ziel ist, eine Tagesstruktur zu gestalten, damit Obdachlose wieder ein geregeltes und unabhängiges Leben führen können. Angegliedert an diesen Bereich ist die arbeitstherapeutische Werkstatt St. Martin, in der die Bewohner lernen sollen, in einer sinnvollen Arbeitsstrukturierung zu arbeiten. Durch Mitarbeit in der Schreinerei und im Gebrauchtmöbellager lernen sie ihre eigene Leistungsfähigkeit und ihre Berufswünsche realistisch einzuschätzen und zu erproben. Weitere Ziele sind, Fähigkeiten, wie Sorgfalt und Zuverlässigkeit, die an jedem Arbeitsplatz erwartet werden, zu trainieren sowie das Selbstvertrauen wiederzugewinnen. Das Resozialisierungsheim bietet die Möglichkeit einer längerfristig orientierten Betreuung bei vielfältigen sozialen Problemen sowie bei der Berufsfindung und Wiedereingliederung in das Arbeitsleben in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit. Auf Wunsch wird eine Nachbetreuung bei Bezug einer eigenen Wohnung gewährleistet. Durchaus ist es möglich, für eine gewisse Zeit im "Betreuten Wohnen" einzuziehen. Das Langzeitwohnheim "Haus Lukas" bietet eine langfristige rund um die Uhr betreute Wohnmöglichkeit für 15 allein stehende und wohnungslose Männer in Einzelzimmern. Hierbei geht es zuallererst um die Sicherstellung der häuslichen, medizinischen und hygienischen Grundversorgung. Die Bewohner der Einrichtung können im hauswirtschaftlichen, im haustechnischen Bereich sowie in der arbeitstherapeutischen Werkstatt St. Martin arbeiten. Kleiderspenden erwünscht

Ein anderer Betreuungszweig ist das Paarwohnen. Dies ist eine betreute Wohneinrichtung für zwei wohnungslose Paare, die gemeinsam ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft anstreben möchten. Somit wird neben vielfältigen Beschäftigungsangeboten Hilfe bei persönlichen Problemen wie auch bei Wohnungs- und Arbeitssuche im Anschluss an den Aufenthalt im Haus Lukas offeriert. So können auch diejenigen, die sich bei einem Tee in der Bahnhofsmission wiederum von innen aufwärmen oder für ein paar Nächte im Übernachtungsheim verweilen möchten, die Angebote des Caritas-Verbandes Region Trier nutzen, wenn sie kurzzeitig ein Zuhause suchen. Das Benedikt-Labre-Haus nimmt Kleiderspenden für wohnungslose Menschen entgegen. Benedikt-Labre-Haus, Luxemburger Straße 2, 0651/ 88130.

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